Hamburg (em) Mit zukunftsweisender Spitzenforschung ins neue Jahrzehnt Innovativ, international, interdisziplinär: DESY präsentiert im Hamburger Rathaus ambitionierte Zukunftsprojekte Der Mut für die Zukunft beruht beim Forschungszentrum DESY auf dem Erfolg der Vergangenheit. „Es gab in 60 Jahren Projekte, bei denen die Welt gesagt hat: ‚Das geht doch gar nicht, das kriegt ihr nicht hin.’ Haben wir aber!“, freute sich DESY-Direktor Prof. Helmut Dosch anlässlich des Senatsempfangs zum Jubiläum. „Wir haben die Grenzen des technisch Machbaren immer wieder verschoben und uns zu internationalen Technologietreibern entwickelt.“ Gastgeberin Katharina Fegebank, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, würdigte DESYs Verdienste: „Als Forschungszentrum von Weltrang hat DESY den Wissenschaftsstandort Hamburg in der Vergangenheit maßgeblich geprägt – und spielt als Innovationsmotor sowie elementarer Bestandteil der Science City Hamburg Bahrenfeld auch in Zukunft eine wichtige Rolle für den Fortschritt Hamburgs. DESY steht wie unsere Stadt für Weltoffenheit, Mut und innovative Ideen für die Welt von morgen.“ Prof. Wolf-Dieter Lukas, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF, maß der Leistung von DESY noch eine weitere, weitreichende Bedeutung bei: „Grundlagenforschung ist nicht nur Basis für Innovation, sie ist vor allem ein unabdingbares Fundament einer demokratischen Gesellschaft und einer wissensbasierten Auseinandersetzung in der Politik.“ Lukas fügte hinzu: „Wir brauchen Forschungszenten wie DESY also auch als ‚wissenschaftliche Fakten-Garanten’, um gemeinsam Lösungen für drängende Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wie Klimawandel, Energieversorgung und medizinischem Fortschritt zu finden, die Gesellschaft wie Politik, Wirtschaft wie Wissenschaft vor gewaltige Aufgaben stellen.“ DESY ist dafür gewappnet: „Wir bauen unsere Standorte in Hamburg und Zeuthen zu zukunftsweisenden Forschungs- und Technologiezentren des 21. Jahrhunderts aus, die international Vorbild für gesellschaftsnahe und nachhaltige Wissenschaft sein werden“, sagte Dosch. „Gleichzeitig bleiben wir ein Welthafen für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“ Als bedeutenden Bestandteil der Zukunftsplanung präsentierte DESY auf dem Senatsempfang PETRA IV, ein 3D-Röntgenmikroskop der Superlative. „Das wird die brillanteste Röntgenquelle der Welt. Mit ihr werden wir mit einer bisher unerreichten Auflösung in den Maschinenraum des Nanokosmos blicken können. So werden wir die Komplexität der Natur entschlüsseln, um zum Beispiel in Medizin und Materialforschung voranzuschreiten“, so Dosch. Seine Prognose: „PETRA IV ist für DESY ein Quantensprung – die Anlage wird unser weltweites Alleinstellungsmerkmal!“ Professor Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, wertschätzte DESYs Innovationsdrang: „DESY hat sich vor allem mit der neuen Generation von Forschungs-Infrastrukturen zu einem Zentrum mit enormer internationaler Strahlkraft entwickelt. Damit leistet es einen essenziellen Beitrag zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen im Sinne der Helmholtz-Mission.“ DESY-Beschleunigerdirektor Wim Leemans stellte hierfür in seiner Keynote Speech neben den Plänen zur weiteren Verbesserung der bestehenden DESY-Anlagen seine Zukunftsvision für DESYs Forschung an neuartigen Kompaktbeschleunigern vor: „Wir wollen zukünftige Teilchenbeschleuniger mit neuen Technologien wie Plasma-Beschleunigung wesentlich kleiner, effizienter und kostengünstiger machen. So können wir sie flexibler und flächendeckender unter anderem in Umwelttechnik und Medizin einsetzen.“ Geht es nach Leemans, dann „kommt demnächst das Röntgengerät zum Patienten, wo auch immer er ist, und nicht der Patient zum Röntgengerät.“ Nur ein Beispiel für anwendungsnahe Forschung für die Welt von morgen. „Aus den Erfahrungen der letzten 60 Jahre bin ich überzeugt, dass das Zentrum für die Zukunft gut aufgestellt ist“, resümierte Helmut Dosch. „Wir hinterfragen und entwickeln uns permanent weiter. Doch die ursprüngliche Mission, die Struktur der Materie – vom Urknall bis zur DNA – zu entziffern, die bleibt.“ Quelle: DESY-Pressemeldung | Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY | www.desy.de