Kreis Segeberg (em) „Die Zahl der Arbeitslosen geht im Mai zurück, jedoch nur leicht. Der übliche Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt bleibt damit in diesem Jahr sehr verhalten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit sogar deutlich gestiegen. Rund die Hälfte des Anstiegs begründet sich in der humanitären Aufnahme der ukrainischen Kriegsgeflüchteten. Diese werden durch die Jobcenter betreut.

Zum anderen steigt die Arbeitslosigkeit auch aufgrund der schwachen Konjunktur. Eingetrübte Wirtschaftsaussichten und Konsumzurückhaltung lassen Unternehmen vorsichtiger bei ihren Personalentscheidungen agieren. Dennoch gibt es weiterhin viele Betriebe, die händeringend Personal suchen“, erläutert Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn, die aktuelle Entwicklung.

Der Arbeitsmarkt zeigte sich insgesamt etwas „bewegungsärmer“ als im Vormonat. Es meldeten sich weniger Menschen arbeitslos, allerdings gingen im Mai mit 415 Personen auch weniger in eine Beschäftigung (April: 485 Arbeitsaufnahmen). Die Zahl der Arbeitslosen war im Baugewerbe, im Garten- und Landschaftsbau sowie im Sicherheits- und Reinigungsgewerbe rückläufig. Vermehrt waren Menschen hingegen in den Bereichen Verkehr- und Logistik und in der Fertigungstechnik (z.B. Maschinenbauer/in, Mechatroniker/in) auf der Jobsuche.

Viele Beschäftigte in der Pflegebranche - es müssen noch mehr werden!

„Es gibt viele Branchen und Jobs, die von der Konjunkturentwicklung abhängen. Nicht so die Arbeit in der Kranken- und Altenpflege. Der Bedarf an Pflegekräften wird über die nächsten Jahre weiter kontinuierlich wachsen, insbesondere wenn die Babyboomer immer älter werden“, sagt Thomas Kenntemich.

Die Zahl der Beschäftigten ist in den letzten vier Jahren* im Kreis Segeberg insgesamt um 4,4 Prozent gestiegen. In den Pflegeberufen betrug der Beschäftigungsanstieg in diesem Zeitraum sogar 9,8 Prozent. 4.623 Menschen arbeiten in diesem Bereich – 413 mehr.

Von den Pflegekräften hatten 10,0 Prozent eine ausländische Staatsangehörigkeit. Vier Jahre zuvor waren es erst 5,7 Prozent.

*(Vergleich 2022 zu 2018 – Beschäftigtenzahlen liegen erst mit einem zeitlichen Nachlauf von 6 Monaten auf Kreisebene vor)

„Die Beschäftigung im Pflegebereich hat sich über die letzten Jahre positiv entwickelt, die Personalbedarfe wachsen jedoch noch stärker. Schon jetzt leisten ausländische Pflegekräfte dabei einen wichtigen personellen Beitrag. Wir sind neben der Gewinnung inländischer Arbeitskräfte auch auf weitere gezielte Anwerbung von geeigneten ausländischen Fachkräften angewiesen“, erklärt Thomas Kenntemich und appelliert: „In der Diskussion um Pflegepersonal kann ich jedem und jeder Jobsuchenden raten, sich diesen abwechslungsreichen, erfüllenden und zukunftssicheren Beruf einmal anzuschauen. Informationen gibt es online unter www.arbeitsagentur.de/berufenet. Viele Pflegeeinrichtungen bieten gerne den Einblick in den Beruf z.B. bei einem Praktikum!“

Derzeit werden 72 Personen aus dem Kreis Segeberg bei ihrer Ausbildung in einem Pflegeberuf durch Arbeitsagentur und Jobcenter gefördert.

Noch viele Möglichkeiten im Ausbildungsendspurt! Auch die Schulabgänger 2024 starten ab jetzt ihre Berufswahl.

Der Ausbildungsmarkt bietet noch viele Möglichkeiten für Ausbildungssuchende. Mehr als 700 Ausbildungsplätze sind im Kreis Segeberg noch zu haben. Das bedeutet gute Chancen auf einen Ausbildungsbetrieb auch für Jugendliche, die sich spontan für eine Ausbildung interessieren!

Derweil konzentriert sich die Arbeit der Berufsberatung bereits auf die Entlassklassen des kommenden Jahres.

„Wenn du jetzt noch keinen Plan hast, was du im kommenden Jahr nach dem Schulabschluss machst, ist das nicht schlimm. Deine Berufsberatung hilft dir, deine Stärken und Interessen herauszufinden. Kennst du deine berufliche Richtung, dann unterstützen wir dich natürlich auch bei der Ausbildungssuche und den Bewerbungen“, wendet sich Thomas Kenntemich an die Schülerinnen und Schüler und indirekt an deren Eltern.

„Deinen Beratungstermin solltest du möglichst noch vor den Sommerferien machen, denn danach startet in einigen Unternehmen bereits die Bewerbungsphase!“

Ein Beratungstermin kann online unter www.arbeitsagentur.de/ausbildungklarmachen oder telefonisch unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 4555500 vereinbart werden. Ausbildungsbetriebe wenden sich an den Arbeitgeber-Service unter Tel. 0800 4 5555 20 (kostenfrei).