EGNO | 51 Menschen Eigentlich wollte er Lehrer werden, für Deutsch und Geschichte. Dann jedoch folgte er dem Großvater und erlernte die Jurisprudenz, die Rechtswissenschaft, in Hamburg. Norderstedt, korrekterweise die kleine Gemeinde Friedrichsgabe, lernte Wolfhard G. Tietgen (Foto mit Tochter Annkatrin), durch die Liebe kennen. Denn seine Angebetete und spätere Ehefrau Angelika wohnte dort. „Sie holte mich mit ihrem VW Käfer ab, wir fuhren immer weiter nach Norden, auf der schier endlosen Ohechaussee dachte ich, gleich sind wir in Kiel. Aber es war nur Friedrichsgabe“, erinnert sich Wolfhard G. Tietgen heute lächelnd. Zwei erwachsene Töchter, von denen Annkatrin ihm als Rechtsanwältin und Notarin und Kollegin in der Sozietät folgte und fünf Enkelkinder sind der sichtbare Erfolg dieser glücklichen Ehe. Beruflich fand Tietgen seine Zukunft Anfang der 70er Jahre in Norderstedt. Als Rechtsanwalt gründete er am 20. Dezember 1975 seine Kanzlei am Harksheider Marktplatz. „Kontakte waren schon alles. Man musste mit den Menschen reden können, ihnen zuhören und ihre Probleme verstehen“, blickt Tietgen zurück. 1978 wurde er zum Notar ernannt. Damals wie heute war es in Schleswig-Holstein möglich, beide Tätigkeiten auszuüben: Rechtsanwalt und Notar. 1985 begründete er mit Jürgen Müller-Schönemann eine Sozietät, kurz darauf auch mit Bernd Rodewoldt am jetzigen Standort der Kanzlei an der Ulzburger Straße. „Zwar startet er etwas später, denn das gemütliche Frühstück mit Mama dauert heute etwas länger, auf seine 40 Stunden in der Woche kann und will er aber nicht verzichten“, schmunzelt Tochter Annkatrin. Aber nicht nur der Notar - jetzt offiziell „außer Dienst“ - und Rechtsanwalt Wolfhard G. Tietgen hat einen sehr guten Namen; seine Kompetenz und Integrität stehen außer Frage. Als Mitbegründer der Norderstedter Kulturstiftung und Mitglied im Stiftungsrat hob er mit seinen Freunden vom Rotary Club Norderstedt im Jahre 2000 das Norderstedter Neujahrskonzert aus der Taufe, das in diesem Jahr leider abgesagt werden musste. Aber Tietgen blickt zuversichtlich nach vorn: „Wir haben mit den Einnahmen des Konzerts und großzügigen Spenden die Kulturförderung in Norderstedt mit fast 300.000 Euro unterstützen können - am 14. Januar 2022 beginnt das nächste Konzert!“ „51 Menschen“ ist eine Serie der EGNO – Entwicklungsgesellschaft Norderstedt in Kooperation mit den städtischen Gesellschaften der Stadt Norderstedt. Alle Artikel dieser Serie unter www.egno.de/51 Foto: „Norderstedt war Anfang der 70er Jahre für mich noch Neuland. Heute freue ich mich, hier meine Familie und Freundschaften zu haben und meinen Beruf auszuüben“, sagt Wolfhard G. Tietgen hier mit Tochter Annkatrin Tietgen. Foto/Text: Volker Puchalla