Wer heute telefoniert oder im Internet surft, nutzt hierbei in aller Regel noch die alten Kupferkabel, die vor gut einem halben Jahrhundert von der Deutschen Bundespost verlegt wurden. Mit der sogenannten Vectoring-Technik der Telekom wird den alten Kabeln derzeit neues Leben eingehaucht. Mit dieser Lösung wird bundesweit versucht, die Zeit bis zu einem flächendeckenden Ausbau der Glasfasernetze zu überbrücken. Mit ihr können zwar Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s erreicht werden, die alten Kupferkabel bereiten jedoch zunehmend technische Schwierigkeiten. Der Sprung in die Gigabit-Gesellschaft erfordert daher den durchgängigen Einsatz moderner Glasfasertechnologie. Auch die Stadtwerke Wedel werden zukünftig auf ein eigenes, hochmodernes Glasfasernetz setzen. Der Ausbau hat bereits begonnen. Im Zuge dieser neuen Ausrichtung wird WedelNet seine Produkte auf Vectoring-Basis bis zum Ende dieses Jahres auslaufen lassen. WedelNet Kunden mit Internet- und Telefonanschluss auf Vectoring- Basis können diese ab sofort auf andere Telekommunikationsanbieter umstellen. Spätestens muss die Umstellung jedoch zum 1. November 2019 erfolgt sein, um eine unterbrechungsfreie Versorgung zu gewährleisten. Für Kunden, die bereits über moderne Glasfaserhausanschlüsse versorgt werden, ändert sich selbstverständlich nichts. Hintergründe Vor über drei Jahren haben die Stadtwerke Wedel früher und vor allem deutlich kostengünstiger als andere Unternehmen Breitbandgeschwindigkeiten nach Wedel gebracht. Dies war mit Hilfe der Telekom als Technologiepartner und dem Einsatz ihrer sogenannten Vectoring-Technologie möglich. Finanziert wurde der Einsatz der Vectoring-Technik im Wesentlichen durch die Stadtwerke Wedel, die der Telekom hierfür im Rahmen eines Kooperationsvertrages einen Investitionskostenzuschuss in sechsstelliger Höhe zahlte. Seitdem sind zahlreiche Wedeler in den Genuss hoher Bandbreiten gekommen, ohne hierfür einen eigenen Glasfaserhausanschluss bezahlen zu müssen. Gut 600 Kunden haben sich für das Angebot der Stadtwerke entschieden. „Für viele Kunden war das hohe Maß an Kundenorientierung der Stadtwerke ausschlaggebend für den Wechsel“, so Uwe Behrendt, der Vertriebsleiter der Stadtwerke Wedel. Da mittlerweile aber auch andere Telekommunikationsanbieter ihre Produkte auf der Vectoring- Infrastruktur anbieten, gehen die Stadtwerke von insgesamt ca. 2.000 bis 3.000 Kunden aus, die in Wedel schnelles Internet über Vectoring beziehen. „Unsere Anschubhilfe für schnelles Internet für Wedel war damit höchst erfolgreich“, so Geschäftsführer Jörn Peter Maurer. Vor dem Hintergrund der stagnierenden Kundenentwicklung sieht Maurer jetzt allerdings den richtigen Zeitpunkt für einen Rückzug aus dem Vectoring-Geschäft gegeben. Unklar sei insbesondere auch, welche Vorleistungsprodukte den Stadtwerken seitens der Telekom zukünftig zu welchen Preisen bereitgestellt werden - obwohl das Auslaufen des Kooperationsvertrages mit der Telekom bereits in Sicht ist. „Ohne vertragliche Klarheit über die technischen und wirtschaftlichen Parameter einer weiteren Zusammenarbeit macht für uns ein weiteres Engagement im Bereich der Vectoring- Technologie wenig Sinn“, zieht Maurer sein Fazit. Hinzu kamen zuletzt verstärkt technische Probleme, auf die die Stadtwerke wenig bis gar keinen Einfluss hatten. „Es ist für unsere Kunden, aber auch für unsere Mitarbeiter wenig zufriedenstellend, wenn wir von unseren Kunden bei technischen Störungen in die Verantwortung genommen werden, aber keinerlei Einfluss auf die Störungsbeseitigung haben“, so Maurer. Stattdessen wolle man sich nun auf den Ausbau des eigenen Glasfasernetzes konzentrieren. „Mit dem Betrieb unseres eigenen Glasfasernetzes können wir unsere Stärken und unsere Kompetenzen im Bereich Telekommunikation voll ausspielen. Ein eigenes Netz macht uns unabhängiger, flexibler und schneller. Mit dem schrittweisen Ausbau unseres Glasfaser-Netzes werden noch viele Wedeler Bürger und Unternehmen von den Vorzügen des schnellen Internets profitieren“, ist sich Maurer sicher. Sonderkündigungsrecht für WedelNet Vectoring Kunden Durch den Rückzug aus der Vectoring-Technologie haben WedelNet-Kunden unabhängig von der Vertragslaufzeit ein sofortiges Sonderkündigungsrecht. Dieses dürfen sie nutzen, um sich schnellstmöglich von einem neuen Telekommunikations-Anbieter mit Internet- und Telefon- Dienstleistungen versorgen zu lassen. „Wir lassen unsere Kunden dabei selbstverständlich nicht allein“, erklärt Uwe Behrendt. „Bereits in dieser Woche werden unsere Kunden per Brief über die nächsten Schritte informiert. Aktuell prüfen wir die Konditionen diverser Telekommunikationsanbieter, um unseren Kunden Empfehlungen für alternative Angebote aussprechen können.“, so Behrendt. Registrierung für den Glasfaserausbau in Wedel Kunden, die Interesse an einem hochmodernen Glasfaseranschluss haben, können sich unverbindlich bei den Stadtwerken Wedel registrieren lassen. Dies hilft den Stadtwerken bei der Planung der nächsten Glasfaser-Ausbaugebiete. Für Fragen zu dem Thema ist das Team der Stadtwerke Wedel entweder persönlich im Kundenzentrum in der Bahnhofstrasse 35 oder telefonisch unter 04103 805 101 erreichbar. Pressemitteilung: Stadtwerke Wedel