Quickborn (em) Die ausreichende Verfügbarkeit von voll erschlossenen und planungsrechtlich gesicherten Flächen für die Verlagerung oder Erweiterung von ortsansässigen Unternehmen sowie für Neuansiedlungen ist sowohl eine entscheidende Voraussetzung als auch das Ergebnis und Ziel einer erfolgreichen kommunalen Wirtschaftsförderung.

„Um auch nach erfolgreicher Vermarktung des neuen Gewerbegebietes EQ Businesspark quantitativ und qualitativ ausreichende Flächen für die gewerbliche Entwicklung bereitstellen zu können“, erklärt Bürgermeister Thomas Beckmann, „erarbeitet die Stadtverwaltung ein ganzheitliches Konzept zur Gewerbeflächenentwicklung. Denn florierendes Gewerbe ist immer ein Gewinn und gute Gewerbesteuereinnahmen sind ein wichtiger Grundpfeiler für eine erfolgreiche Entwicklung. Dabei legen wir großen Wert auf eine für Menschen und Natur verträgliche Entwicklung Quickborns.“

Dieses Konzept besteht aus drei Bausteinen: 

  • Befragung der Quickborner Unternehmen 
  • Bedarfsermittlung der Gewerbeflächen in Quickborn 
  • Kurzkonzept Gewerbeflächenentwicklung in der Stadt Quickborn

Es wurden 10 potentielle Flächen mit einer Summe von 160 Hektar brutto in die Untersuchung der potentiellen weiteren Gewerbeflächen aufgenommen, auf denen nach Schaffung der baurechtlichen Voraussetzungen eine gewerbliche Nutzung möglich sein könnte. Im nächsten Schritt wurden die Flächen anhand verschiedener Kriterien untersucht. Hierzu zählt unter anderem die verkehrliche Anbindung. Außerdem wurden die Flächen bezüglich ihres Entwicklungsaufwand und ihrer zeitlichen Realisierungsperspektive in eine kurz- mittel- oder langfristig Verfügbarkeit eingeteilt.

Aktuell gibt es im Stadtgebiet nur eine Fläche mit einer Größe von 4,5 Hektar brutto, die relativ kurzfristig für eine gewerbliche Nutzung aktiviert werden kann. Mittelfristig wären rund 23 Hektar verfügbar. 

Alle weiteren Flächen weisen Restriktionen auf, die insbesondere die zeitliche Verfügbarkeit zur Vermarktung hemmen; zum Beispiel müsste zunächst das Baurecht geschaffen werden. Außerdem geht es um die Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, Altlastensanierungen und umfangreiche Erschließungen.

Um zukünftig weiterhin vermarktbare Gewerbeflächen anbieten zu können, betreibt die Wirtschaftsförderung der Stadt Quickborn daher eine aktive Liegenschaftspolitik. Diese besteht zum einen darin, bestehende Gewerbegebiete weiterzuentwickeln, und zum anderen darin, Suchräume für zukünftige Flächenentwicklungen zu identifizieren und dabei private Flächeneigentümer zur potentiellen Flächenentwicklung zu beraten. Hierzu gehören auch die regelmäßige Prüfung der Verwertungs- und Verkaufsabsichten privater Flächeneigentümer und die Abstimmung mit übergeordneten Behörden.

Die Befragung der Quickborner Unternehmen bestätigt diesen Ansatz. Knapp 20 Unternehmen gaben an, in den nächsten ein bis zwei Jahren Erweiterungsflächen im Stadtgebiet zu benötigen. In Summe wurden rund 770 Unternehmen in Quickborn befragt. Knapp 26% der angeschriebenen Unternehmen haben geantwortet. Dies zeigt ein deutlich vorhandenes Interesse seitens der Unternehmen.

Knapp 70% der Unternehmen gaben an, dass sie ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als sehr gut oder gut bewerten; Herausforderungen bestehen bei den Themen Produktions- und Lohnkosten, Energiesicherheit und Digitalisierung.

Mit dem Wirtschaftsstandort Quickborn sind über 50% der Unternehmen zufrieden, die drei Standortfaktoren Qualität des Wohnangebotes, Austausch mit Schulen und Verfügbarkeit von Arbeits- und Fachkräften werden im Verhältnis zu anderen Standortfaktoren wie der Breitbandverfügbarkeit sowie der Anbindung an das Autobahnnetz oder den öffentlichen Personennahverkehr schlechter bewertet.

Die Leistungen und Aufgaben der Wirtschaftsförderung sind einigen der Unternehmen noch nicht genau bekannt; hier besteht Verbesserungs- und intensiverer Kommunikationsbedarf. Die Wünsche und Erwartungen der befragten Unternehmen zielen auf den Aufbau und die Pflege eines Netzwerkes ab, um in Kontakt mit anderen Unternehmen zu kommen. Denn nach dem Ende der Pandemie ist klar: Der direkte Kontakt sowohl der Wirtschaftsförderung mit den Unternehmen als auch der Unternehmen untereinander erscheint maßgeblich.

Die Wirtschaftsförderung nimmt den Wunsch der Unternehmen sehr gerne auf und wird in Kürze zu einem ersten Unternehmertreff einladen. Die Veranstaltung soll den Quickborner Unternehmerinnen und Unternehmern eine Plattform bieten, sich auszutauschen und ihr Netzwerk vor Ort auszubauen. Die Veranstaltung soll in angenehmer Atmosphäre bei einem kleinen Snack entweder bei einem Unternehmen vor Ort oder in einer Lokalität der Stadt stattfinden. Während des Treffens werden die Ergebnisse und Empfehlungen aus der Befragung detailliert präsentiert. Zudem wird die Möglichkeit gegeben, mit Bürgermeister Thomas Beckmann und Wirtschaftsförderin Linda Vogt-Gröncke in den Dialog und Informationsaustausch zu treten.

Foto: Felix Thermann, Leiter des Fachdienstes Stadtentwicklung und Umwelt, und Bürgermeister Thomas Beckmann