Hamburg (em)Platz für Photovoltaik gibt’s auf Dächern – aber auch auf Parkplätzen. Den größten Solar-Parkplatz Hamburgs hat der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich. Die 1.100 Quadratmeter große Anlage verfügt über 200 Kilowatt-Peak Spitzenleistung.
2023 ist die Solaranlage über dem Parkplatz der Konzernzentrale in Wandsbek in Betrieb gegangen. Mit dem Sonnenstrom lassen sich pro Jahr etwa 4.000 Elektroautos vollständig laden. Es ist der größte Solarstromparkplatz Hamburgs. Benedikt Nufer, Pressesprecher der Jungheinrich AG, erklärt: „Mit unserem Solarparkplatz produzieren wir jetzt selbst saubere Energie genau dort, wo sie gebraucht wird – an den Ladestationen für die Elektroautos unserer Mitarbeitenden.“ Unter der Solaranlage gibt es 52 Ladepunkte für E-Autos. Der überschüssige Strom wird in der Konzernzentrale verbraucht beziehungsweise ins öffentliche Netz eingespeist.
PV-Pflicht auf Parkplätzen
In Zukunft werden mehr und mehr kleine Sonnenkraftwerke als Überdachung entstehen. Denn seit dem 1. Januar 2024 ist es in Hamburg Pflicht, PV-Module zu installieren, wenn Parkplätze neu gebaut oder erweitert werden. Immer dann, wenn 35 oder mehr neue Stellplätze entstehen, greift die Regel. 40 Prozent der geeigneten Stellplatzfläche muss mit Modulen überdacht werden.
Hamburgs Parkplatzfläche: so groß wie die Außenalster
Grundsätzlich ist das Potenzial von Sonnenkraftwerken auf Parkplätzen groß. Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg schätzt, dass in Hamburg etwa 20 Hektar Flächen als realisierbares Potenzial zur Verfügung stehen. Zu kleine oder verschattete Flächen sind bereits abgerechnet. 20 Hektar – das entspricht etwa der Fläche der Binnenalster. Pro Jahr könnten auf den geeigneten Parkplatzflächen in Hamburg bis zu 30 Gigawattstunden Strom gewonnen werden. Damit ließen sich rechnerisch etwa 10.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Oben Strom gewinnen, untendrunter E-Auto tanken
Bei Jungheinrich sieht man die neue Anlage als Puzzlestück für die Mobilitätswende. Sprecher Nufer sagt: „Seit Eröffnung des Solarparkplatzes steigt die Zahl der Elektroautos, die hier geladen werden, kontinuierlich.“ Die Möglichkeit der direkten Nutzung ist natürlich ein Pluspunkt für eine Solaranlage auf dem Parkplatz. Weitere Vorteile sind der Schutz vor Sonne und Regen und die positive Imagewirkung. Außerdem ist es ökologisch sinnvoll, für den Photovoltaikausbau bereits versiegelte und keine freien Flächen zu nutzen.
Übrigens: Die derzeit europaweit größte Parkplatz-PV-Anlage ist im Mai in Paris ans Netz gegangen. Die XXL-Anlage über dem Parkplatz des Disneylands ist etwa halb so groß wie Planten un Blomen und deckt 17 Prozent des Stromverbrauchs des Vergnügungsparks.