Am 14. Juni fand der Tag des Mittelstands 2022 in der Hamburger Handelskammer statt. Er wird gemeinsam von der Handelskammer, der Handwerkskammer und dem Verband freier Berufe ausgerichtet. Die diesjährige Veranstaltung widmete sich dem Thema „Nachhaltig wirtschaften in Ihrem Betrieb“.

Der Mittelstand hat eine bedeutende Rolle, wenn es um nachhaltiges Wirtschaften geht. In Hamburg bereiten sich daher kleine und mittelständische Unternehmen auf eine klimaneutrale Zukunft vor. Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust gab wichtige Impulse zum nachhaltigen Wirtschaften: „Die Hamburger Wirtschaft hat das Ziel bis 2040 klimaneutral zu sein. Der Mittelstand trägt wesentlich zur Erreichung dieses Ziels bei. Dafür braucht die Wirtschaft öffentliche Unterstützung, keine Regulierung. In vielen Unternehmen wird bereits umgerüstet – Arbeitsabläufe, Modernisierung der Gebäude und Produktionsabläufe werden digital und nachhaltig gestaltet. Die Hamburger Wirtschaft hat das Zeug mit innovativen Klimalösungen als Leuchtturm voranzugehen. Wir müssen aber noch mehr tun, um Vorreiter für andere Standorte zu werden. Dazu brauchen wir auch Unterstützung von Politik und Verwaltung, z.B. durch schnellere Bewilligungs- und Genehmigungsprozesse und keine zusätzliche Regulierung.“

In Fachforen zu den Schwerpunkten CO2-Bilanzierung, Nachhaltigkeit durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit bei öffentlichen Beschaffungen hatten Unternehmerinnen und Unternehmer die Gelegenheit, den Nutzen des nachhaltigen Wirtschaftens besser kennenzulernen. Die Keynote hielten Prof. Dr. Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS) und Unternehmer Dr. Henner Buhck, Geschäftsführer, Buhck Umweltservices GmbH & Co. KG.

Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Der Mittelstand stellt den größten Teil der Arbeitsplätze in Hamburg und ist ein wichtiger Erfolgsfaktor unseres Wirtschaftsstandortes. Mit der Umstellung auf klimafreundliche Prozesse tragen mittelständische Unternehmen entscheidend dazu bei, dass Hamburgs Wirtschaft insgesamt nachhaltiger und innovativer wird. Nachhaltigkeit wird im Hinblick auf die Kundenerwartung immer mehr zu einem Wettbewerbsfaktor. Die dafür notwendigen Investitionen können nur starke Unternehmen und Betriebe leisten. Deswegen unterstützen der Senat und die Handelskammer den Hamburger Mittelstand durch Beratung und gute Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Transformation unserer Wirtschaft.“

Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg: „Reparieren und Umbauen statt Wegwerfen und Abreißen: Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung liegen in der DNA des Handwerks. Zudem ist das Handwerk Ermöglicher der Klimawende; man denke nur an die energetische Gebäudeausrüstung und -sanierung. In den eigenen Betrieben optimieren Handwerkerinnen und Handwerker kontinuierlich die Energieeffizienz ihrer Maschinen, Anlagen und Arbeitsprozesse. Viele steigen auf Elektroautos um, und – wo möglich – auch auf Lastenräder. Das Handwerk mit seinen mehr als 15.000 Betrieben steht zu seiner Verantwortung als wichtiger Nachhaltigkeitstreiber in unserer Stadt.“

Ute Mascher, Vorsitzende des Verbands Freie Berufe Hamburg: „Die digitale und ökologische Transformation sowie die Energie- und Mobilitätswende erfordern mutige und nachhaltige politische Antworten in Hamburg, Deutschland und Europa. Zur Lösung all dieser Zukunftsaufgaben sind auch die Freien Berufe, als eine Säule des Mittelstands, ein wichtiger Partner. Gerade die technischen Freiberufler wie Architekten und Ingenieure sind für das Gelingen der Energiewende (auch des klimaschonenden Bauens etc.) relevant, aber auch die beratenden Freiberufler, die zur Identifizierung und der rechtskonformen Umsetzung der notwendigen Maßnahmen beitragen. Die Freien Berufe werden daher zukünftig noch stärker ihre interdisziplinäre Expertise zur Lösung von Zukunfts- und Transformationsaufgaben mit einbringen."