KIEL (em) . Die Landesregierung hat die Chancen der Künstlichen Intelligenz für Innovation und Wachstum in Schleswig-Holstein früh erkannt und setzt konsequent ihre KI-Strategie um. Digitalisierungsminister Dirk Schrödter und Wissenschaftsministerin Karin Prien begrüßten nun in Kiel die neuen KI-Professorinnen und -Professoren von den Hochschulstandorten Kiel, Lübeck, Flensburg und Heide. Mit ihnen soll die Zukunftsfähigkeit von Wissenschaft und Wirtschaft in Schleswig-Holstein weiter gestärkt werden. Das Land stellt dafür in den kommenden fünf Jahren insgesamt neun Millionen Euro bereit.

"Unser erklärtes Ziel ist es, Vorreiterregion der digitalen Transformation zu sein und zu den aktivsten Bundesländern bei der KI-Nutzung zu gehören. Wir wollen den Wissenstransfer von der Forschung in die Wirtschaft weiter forcieren, dafür braucht es eine breite Wissensbasis", sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. "Mit den zwölf KI-Professuren sind wir hier die nächsten Schritte gegangen und haben über die Landesgrenzen hinaus ein starkes Signal für den Digital- und Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein gesendet."

Künstliche Intelligenz sei ein Schwerpunkt in der der Digitalpolitik. So wurden aus dem KI-Sondervermögen und aus weiteren Mitteln bereits rund 100 KI-Projekte mit insgesamt 95 Millionen Euro gefördert. Viele dieser Projekte resultierten aus einem aktiven KI-Netzwerk und der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft.

Die Professuren sind in ihren Fachbereichen vielfältig und anwendungsorientiert aufgestellt – von KI in Energiesystemen, in der medizinischen Anwendung und der Bildung über KI im Kontext von ethischen Aspekten und der Mensch-Maschine Interaktion bis hin zu Marine Data Science oder Software Engineering. Gleichzeitig sind hierin auch die vom Land identifizierten Zukunftsbranchen Umwelt- und Klimaschutz, der Gesundheitssektor und die maritime Wirtschaft abgebildet.

Schleswig-Holsteins Wissenschafts- und Forschungsministerin Karin Prien hieß die KI-Professorinnen und Professoren willkommen und dankte ihnen, "dass sie sich für Schleswig-Holstein entschieden haben. Mit ihnen können wir das Thema KI noch breiter aufstellen und noch populärer machen". Es gehe darum, an den Hochschulen einen Innovationsschub auszulösen, einen Schub für KI-Kompetenzen und für die Curriculums-Entwicklung insgesamt. Impulse für die regionale Wirtschaft könnten so gesetzt und die Vernetzung mit der außeruniversitären Forschung gestärkt werden. "Ich erhoffe mir insbesondere Impulse für die Bildungsforschung, die als einzige Domäne explizit ausgeschrieben war", sagte Prien weiter. Gemeinsam mit dem KI-Transfer-Hub, der vom Land seit Mitte vergangenen Jahres gefördert werde, könne viel erreicht werden.

Die sechs W2- und sechs W3-Professuren werden über fünf Jahre mit der Vorgabe gefördert, dass die Hochschulen die Professuren danach übernehmen. Gefördert werden jeweils die Personalkosten und eine Pauschale für eine sachliche und personelle Ausstattung. Acht der zwölf KI-Expertinnen und KI-Experten haben bereits die Arbeit aufgenommen.

Übersicht der bisher berufenen neuen KI-Professuren:

  • Hochschule Flensburg: Prof. Dr. phil. Annina Neuman / Künstliche Intelligenz und Software Engineering
  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: Prof. Dr.-Ing. Kevin Köser / Marine Data Science
  • Fachhochschule Kiel: Prof. Dr. Patrick Hennig / Künstliche Intelligenz für den nachhaltigen Umbau unserer Energiesysteme
  • Fachhochschule Westküste: Prof. Dr. Dirk Johannßen: Künstliche Intelligenz in der Mensch-Maschine-Interaktion
  • Universität zu Lübeck:
    Dr.-Ing. Christian Herzog / Ethical, Legal and Social Aspects of AI
    Prof. Dr. Diedrich Wolter / Hybride KI
  • Technische Hochschule Lübeck:
    Dr. Sebastian Andreas Hobert / KI & Bildung
    Prof. Dr. Niklas Beuter / KI & Data Science

Zwei weitere KI-Professuren, die nicht über das beschriebene Programm finanziert wurden, haben ebenfalls im vergangenen Jahr berufen wurden:

  • Prof. Dr. Sören Pirk (CAU zu Kiel) / Visual Computing and Articial Intelligence
  • Prof. Dr.-Ing. Nele Rußwinkel (TH Lübeck) / Human Aware AI