Hamburg. Wie können die deutschen Seehäfen ihre Rolle als Wirtschaftsmotor im Norden und Versorgungs-Hub für ganz Deutschland auch in Zukunft erfüllen? Darüber diskutieren Expertinnen und Experten beim Hamburg Port Summit in der Handelskammer. Vor dem Hintergrund globaler Krisen, dem Wettbewerb um effiziente Abläufe und einer neuen Rolle in der Verteidigungspolitik, geht es aktuell vor allem um eines: Verlässlichkeit.

„Gerade die Seehäfen als Scharnier des internationalen Handels sind aktuell in höchstem Maße gefordert, sich weiterzuentwickeln, angesichts der weltweiten Herausforderungen. Und die Politik ist dabei mehr denn je gefordert, endlich die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Häfen ihrer tragenden Rolle besser gerecht werden können“, betont Handelskammer-Vizepräses Kay Schiebur zur Eröffnung des Hamburg Port Summit.

Ein Schwerpunkt des Hamburg Port Summit 2025 ist die Hafeninfrastruktur. Besonders die Köhlbrandquerung und die A26-Ost sind zentrale Verkehrsachsen für den Hafen. Die mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur A 26-Ost einhergehende weitere Verzögerung dieses für den Hafen bedeutenden Projektes schafft Unsicherheit darüber, wie es nun mit der Hafenpassage weitergeht. Umso wichtiger ist nun, die Planungen für einen Ersatz der Köhlbrandbrücke spürbar zu beschleunigen. Mit Blick auf die beiden Projekte fordert Schiebur: „Wir brauchen klare Finanzierungszusagen vom Bund und mehr Tempo bei Planung sowie Umsetzung.“

Auch Prof. Dr. Jan Ninnemann, Präsident der DVWG, betont die gemeinsame Verantwortung: „Zukunft entsteht im Schulterschluss. Nur wenn Bund, Länder, Hafenwirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten, sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Häfen. Digitalisierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit und internationale Kooperation sind keine Gegensätze, sondern gemeinsame Aufgaben. Der Hamburg Port Summit 2025 bringt die zentralen Akteure an einen Tisch, um Lösungen zu entwickeln, die wirtschaftlich tragfähig und gesellschaftlich verantwortungsvoll sind.“

Das Stichwort „Resilienz“ spielt für den Hafen eine immer größere Rolle – also seine Fähigkeit, auch in Krisen- oder Verteidigungsfällen funktionsfähig zu bleiben. Angesichts globaler Unsicherheiten und sicherheitsrelevanter Risiken wird deutlich, dass Seehäfen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch sicherheitspolitische Schlüsselpositionen einnehmen.