Ob Luftfahrttechnik, Logistik, Medien oder Handel – Hamburger Unternehmen beweisen, dass Gleichstellung und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind. Mit dem Helga-Stödter-Preis der Handelskammer Hamburg 2025 werden Organisationen geehrt, die sich in besonderer Weise für Mixed Leadership, also die ausgewogene Besetzung von Führungspositionen mit Frauen und Männern, einsetzen.
Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg: „Vielfalt ist kein Zeitgeist, sondern Zukunftssicherung. Hamburg lebt von Menschen, die Brücken bauen – zwischen Ideen, Generationen und Perspektiven. Mixed Leadership ist genau so eine Brücke. Wenn Frauen und Männer gemeinsam führen, entsteht Innovation – und damit die Grundlage für einen starken Standort Hamburg.“
Kathrin Haug, Vizepräses der Handelskammer Hamburg: „Innovation entsteht nie im Gleichklang, sondern im Zusammenspiel unterschiedlicher Perspektiven. Gerade in Zeiten von Künstlicher Intelligenz, Fachkräftemangel und digitalem Wandel brauchen wir Führung, die Diversität lebt und den Mut hat, Neues zuzulassen.“
Gemeinsam betonen Aust und Haug:
„Mixed Leadership darf nicht die Ausnahme bleiben, sondern muss zur Selbstverständlichkeit werden – hier in Hamburg, in Deutschland und weltweit.“
Die diesjährigen Gewinner
Lufthansa Technik AG
Die Lufthansa Technik AG erhält den Helga-Stödter-Preis 2025 für ihr umfassendes Projekt women@LHT. Mit einem ganzheitlichen Ansatz aus ‘Attract, Retain und Culture’ konnte das Unternehmen den Anteil von Frauen in Führungspositionen in nur zwei Jahren von 9 auf gut 23 Prozent steigern.
Das Projekt wurde mit direkter Vorstandsunterstützung umgesetzt und hat eine nachhaltige Veränderung der Unternehmenskultur bewirkt. Lufthansa Technik fördert weibliche Talente gezielt durch Shared Leadership-Modelle, individuelle Karriereprogramme und Kooperationen mit Frauennetzwerken. Seit Mai verstärkt mit Janna Schumacher eine Frau den Vorstand des Unternehmens.
Mit über 10.000 Beschäftigten am Standort Hamburg und Initiativen wie Unconscious-Bias-Trainings und Netzwerktagen ist Lufthansa Technik ein international sichtbares Beispiel für Diversity in Technikberufen.
CMA CGM (Deutschland) GmbH Shipping Agency
In der traditionell männerdominierten Schifffahrtsbranche setzt die CMA CGM Deutschland GmbH neue Maßstäbe. Das Unternehmen hat sich konsequent der Förderung von Frauen in Führungspositionen verschrieben und verbindet internationale Diversity-Programme mit lokaler Verantwortung in Hamburg.
Mit Projekten wie #WeAreShipping, WE – Women’s Empowerment und der digitalen C-BOX zur Förderung inklusiver Teamarbeit wird Vielfalt als strategischer Erfolgsfaktor verankert. Über 40 Prozent der Führungspositionen sind inzwischen mit Frauen besetzt – in einer Branche, in der dies noch immer eine Ausnahme ist. CMA CGM zeigt eindrucksvoll, dass Diversität in der Logistikbranche Innovationskraft und Unternehmenskultur stärkt.
brand eins Medien AG
Die brand eins Medien AG steht seit seiner Gründung 1999 für journalistische Exzellenz – und für eine Unternehmenskultur, in der Gleichstellung selbstverständlich ist.
Mit einem Frauenanteil von 60 Prozent in Führungspositionen, einer paritätisch besetzten Chefredaktion und einem divers zusammengesetzten Vorstand lebt brand eins das Prinzip des Mixed Leadership. Flexible Arbeitsmodelle, Jobsharing und ein respektvolles Miteinander prägen die Kultur des Hauses. Das Medienhaus zeigt, dass Vielfalt nicht nur journalistisch ein Thema ist, sondern als Unternehmenswert täglich gelebt wird.
Rothlaender & Co. GmbH
Das Hamburger Handelshaus Rothlaender & Co. blickt mit seinem Ursprung im Jahr 1865 auf 160 Jahre Unternehmensgeschichte zurück. In fünfter Inhabergeneration geführt, steht das Asien-Importhandelshaus neben ausgezeichneten Kunden- und Lieferantenbeziehungen für langfristige Partnerschaften, verantwortungsvolle Nachfolge und die Verbindung von Tradition und moderner Unternehmensführung.
Seit 2018 leiten Caroline L. Schroth und ihr Vater Karl-Ernst Rothlaender das Familienunternehmen gemeinsam – ein generationenübergreifendes Führungstandem, das auf Vertrauen, Offenheit und zeitgemäße Arbeitsformen setzt. Flexible Arbeitszeitmodelle, geteilte Führungsverantwortung und eine inklusive Beschäftigungspraxis zeigen, dass Gleichstellung und Teilhabe auch im Mittelstand erfolgreich gelebt werden können.