Hamburg. Ob Neuer Jungfernstieg, Rathausquartier, Tibarg oder Reeperbahn: Seit 20 Jahren sorgen die Business Improvement Districts (BIDs) in Hamburg dafür, dass die Stadtteile attraktiver, lebenswerter und zukunftsfähiger werden. Für die BIDs Sachsentor in Bergedorf und Neuer Wall schuf die Freie und Hansestadt 2005 als erstes Bundesland den rechtlichen Rahmen, damit Grundeigentümerinnen und -eigentümer sich gemeinsam für die Weiterentwicklung ihrer Quartiere engagieren können. Die mittlerweile 49 BIDs mit einem Investitionsvolumen von über 112 Millionen Euro machen Hamburg zum Vorreiter eines zukunftsweisenden Erfolgsmodells, das sowohl national als auch international viele Nachahmer findet.
Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „20 Jahre BIDs sind eine Erfolgsgeschichte, auf die Hamburg stolz sein kann, denn sie zeigt, was sich gemeinsam in unserer Stadt bewegen lässt. Im Schulterschluss mit der Stadt zeigen die Eigentümerinnen und Eigentümer in den BIDs seit zwei Jahrzehnten ein beispielloses Engagement in ihren Quartieren und sorgen dafür, dass Hamburg Tag für Tag schöner wird. Die BIDs stehen für eine verantwortungsvolle, partnerschaftliche und lösungsorientierte Stadtentwicklung, die die Menschen vor Ort im Blick hat.“
Mit einem Investitionsvolumen von über 112 Millionen seit 2005 ermöglichten die privaten Akteurinnen und Akteure in den insgesamt 49 BIDs unter anderem Verbesserungen in der Infrastruktur und Umbaumaßnahmen in den Quartieren. Aktuell hat Hamburg 16 laufende BIDs, davon liegen zwölf im Bereich der Innenstadt. Sie sind ein wichtiger Baustein in Hamburgs Bestreben, sich den Herausforderungen zu stellen, denen sich die Innenstädte heute gegenübersehen, und die Hamburger City attraktiver und zukunftsfähiger zu machen. Neben laufenden Umbaumaßnahmen wie am Neuen Jungfernstieg oder dem Burchardplatz wurde unter anderem das Rathausquartier umfassend umgestaltet und erhielt eine verkehrsberuhigte Fußgängerzone. Aber auch in Bepflanzungen, neues Stadt-Mobiliar sowie Pflege- und Serviceleistungen investieren die BIDs. Als besondere Höhepunkte ziehen saisonale Aktionen wie die seit 2019 stattfindenden Sommergärten oder die BID-finanzierte Weihnachtsbeleuchtung gleichermaßen Besucherinnen und Besucher wie Hamburgerinnen und Hamburger in die Innenstadt.
Die Strahlkraft dieser partnerschaftlichen Stadtentwicklung wirkt weit über Hamburgs Stadtgrenze hinaus. Als erstes Bundesland, das die ursprünglich aus Kanada stammende Idee der Business Improvement Districts umsetzte, empfing die Freie und Hansestadt nicht nur zahlreiche deutsche, sondern auch internationale Delegationen aus Europa, Neuseeland, Japan bis Indonesien, die das Erfolgsmodell adaptieren wollten. In Hamburg hat sich die Zahl der BIDs in den letzten Jahren mehr als verdoppelt: von 19 Distrikten mit einem Investitionsvolumen von 45 Millionen Euro in 2015 auf heute insgesamt 49 Distrikte mit 112 Millionen Euro Investition. Derzeit sind für fünf Quartiere weitere BID-Laufzeiten in der Vorbereitung (Burchardplatz, Hohe Bleichen, Heuberg, Bergedorf, Alte Holstenstraße/Bergedorf, Wandsbek), weitere sollen in den kommenden Monaten dazukommen.
BIDs sind klar begrenzte Geschäftsgebiete (Business Districts), in denen auf Veranlassung der Betroffenen in einem festgelegten Zeitraum, maximal acht Jahre, in Eigenorganisation Maßnahmen zur Quartiersaufwertung (Improvement) durchgeführt werden. Finanziert werden BIDs durch eine kommunale Abgabe, die alle im Gebiet ansässigen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer leisten. Etwa die Hälfte der eingesetzten Mittel dient zur Aufwertung der baulichen Infrastruktur, der Beleuchtung, der Anpflanzungen sowie des Mobiliars. Die übrigen Mittel fließen in zusätzliche Maßnahmen wie Reinigung, öffentliche Veranstaltungen und standortbezogene Marketingkonzepte. Die Investitionssumme der bislang eingerichteten BIDs beträgt über 112 Millionen Euro, die ausschließlich von den Eigentümerinnen und Eigentümern zur Aufwertung ihrer Standorte aufgebracht wurden und werden.