Hamburg (em) In seiner Sitzung am 2. Mai hat der Senat ein aktualisiertes Außenwirtschaftskonzept beschlossen. Neben einer Bestandsaufnahme zum Handelsstandort Hamburg legt der Senat damit eine Analyse der aktuellen Rahmenbedingungen vor und definiert Leitlinien für die künftige Entwicklung und Unterstützung des Außenhandels.
Die Rahmenbedingungen, unter denen globaler Handel stattfindet, haben sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte erheblich verändert. Die jüngsten Entwicklungen verstärkten diesen Trend nochmal; sowohl die Covid-19-Pandemie als auch der Überfall Russlands auf die Ukraine haben die wirtschaftliche Entwicklung zuletzt negativ beeinflusst. Unfairer Wettbewerb und Protektionismus stellen eine Herausforderung für den freien, regelbasierten Welthandel dar. Klimawandel und Digitalisierung führen zu Verschiebungen in der globalen Wirtschaft, aus denen sich zugleich jedoch Chancen für die Hamburger Außenwirtschaft ergeben können.
Angesichts dieser Lage hat der Senat sein Außenwirtschaftskonzept fortgeschrieben, um die Hamburger Außenwirtschaft zu stärken. Das Konzept adressiert die neuen Rahmenbedingungen und bietet einen Katalog bewährter wie neuer, innovativer Maßnahmen.
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Hamburg hat aus seiner hunderte Jahre alten Handelstradition global zahlreiche gute Beziehungen – wir sind und bleiben Deutschlands Tor zur Welt. Das ist ein großer Wert – bei allen Herausforderungen, die das gegenwärtig mit sich bringt. In Hamburg gibt es weiterhin eine große Offenheit für den Handel und Austausch. Mit dem Außenhandelskonzept wollen wir Hamburgs Unternehmen darin unterstützen, weiter von diesem Standort aus erfolgreich zu sein.“
Staatsrätin Almut Möller, Bevollmächtigte beim Bund, der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten: „Besonders der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Folgen, das immer selbstbewusstere Auftreten Chinas und die Lehren aus der COVID-19 Pandemie erfordern ein Umdenken in der Außenwirtschaft. Auf diese Entwicklungen müssen sich die Hamburger Firmen klug und strategisch einstellen. Der Hamburger Senat flankiert die Diversifizierungsbestrebungen der Hamburger Firmen mit sektorspezifischen Delegationsreisen ins Ausland, z.B. nach Lateinamerika und in die USA. Er sorgt aber auch für gute Rahmenbedingungen für die außenwirtschaftlichen Aktivitäten der Hamburger Wirtschaft, indem er sich über das Hanse-Office in Brüssel konsequent für neue, faire EU-Freihandelsabkommen einsetzt. Darüber hinaus baut der Senat die Länderkompetenz aus: über die in Hamburg vorhandene außenwirtschaftliche Infrastruktur und über seine Büros im Ausland. Und er stärkt die strategische Zusammenarbeit mit anderen Städten und Regionen, die unsere Werte teilen, wie z.B. mit Kyiv, Busan, Montréal, Warschau, Nantes sowie im demokratischen Ostseeraum, und setzt dort konkrete Projekte in der Hafenkooperation, in der Technologiezusammenarbeit, aber auch beim Klimaschutz und im Kulturbereich um.“
Das heute vom Senat beschlossene Außenwirtschaftskonzept ist online abrufbar: http://hamburg.de/17096326