Hamburg (em) Die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft fällt schlechter aus als noch im Sommer, das geht aus dem aktuellen Konjunkturbarometer der Handelskammer hervor. Knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen bewerten die eigene aktuelle Geschäftslage als schlecht, für 46 Prozent ist sie befriedigend beziehungsweise saisonüblich und für 24 Prozent gut. Besonders dramatisch ist die Lage aktuell für die Groß- und Außenhändler. Auch der Ausblick bleibt eher pessimistisch und passt damit zu den bundesweiten Konjunkturprognosen, die zuletzt nach unten korrigiert wurden.

„Die Politik hat es in der Hand und ist dringend gefordert, einen wirtschaftlichen Aufschwung für Hamburg zu ermöglichen – durch Strukturmaßnahmen auf Bundes- und auf Landesebene“, sagt Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. „Es herrscht große Verunsicherung: Die Menschen konsumieren weniger, die Unternehmen investieren verhalten. Die Wirtschaft vermisst eine klare Agenda: Gute Rahmenbedingungen, Investitionen in Infrastruktur und unsere Innovationsfähigkeit und vereinfachte Planungs- und Genehmigungsverfahren.“

Für 61 Prozent der befragten Unternehmen sind die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das größte Geschäftsrisiko. Bürokratie und Regulierungen hemmen auch viele Groß- und Außenhändler. „Nach der Corona-Pandemie sind die Geschäfte für viele Unternehmen unerwartet gut gelaufen“, sagt Dr. Peter Bielert, Geschäftsführer der Firma REYHER. „Nun gibt es aber große Unsicherheiten in den Unternehmen. Ein Grund dafür ist immer noch der Krieg in der Ukraine. Dazu kommen die Zinserhöhungen und enorme Bürokratielasten sowie die allgemeine Konjunkturlage mit der Inflationsentwicklung und den aktuellen Tarifabschlüssen. Und auch die volatile politische Gesetzgebung des Bundes in Sachen E-Mobilität und Klima sorgt dafür, dass viele Unternehmen nicht mehr wissen, wo und wohin sie investieren sollen.”

685 Antworten von Hamburger Unternehmen liegen dem Handelskammer-Konjunkturbarometer zum Ende des dritten Quartals 2024 zugrunde. Der Befragungszeitraum vom 19. September bis zum 7. Oktober 2024 zeichnet sich durch eine anhaltende ökonomische Schwächephase in Deutschland mit verschiedenen strukturellen Herausforderungen aus. Den Konjunkturbericht finden Sie hier: www.hk24.de/konjunktur