Hamburg. Die wohnungswirtschaftlichen Verbände in Hamburg, der BFW Landesverband Nord, der Grundeigentümer-Verband Hamburg, der Immobilienverband Deutschland (IVD) Nord und der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen(VNW), warnen vor den Folgen des Hamburger Zukunftsentscheids. Denn ein „Ja“ zum Zukunftsentscheid hätte für die Hamburgerinnen und Hamburger gravierende Folgen: Das Wohnen in der Stadt würde noch teurer werden.
„Wir teilen das Ziel, den Gebäudebestand klimafreundlicher zu machen“, sagt Kay Brahmst, Vorstandsvorsitzender des BFW Nord. „Aber die Forderungen des Zukunftsentscheids sind überzogen, technisch und handwerklich nicht umsetzbar – und sie gefährden die Bezahlbarkeit des Wohnens in Hamburg.“
Die Kritik der wohnungswirtschaftlichen Verbände konzentriert sich auf drei Punkte:
1. Kostenexplosion für Mieterinnen und Mieter
Die Sanierungsvorgaben des Zukunftsentscheids gehen über die ohnehin schon hohen gesetzlichen Anforderungen hinaus. Jede zusätzliche Verpflichtung erhöht die Investitionskosten, die auf die Mieten umgelegt werden müssten, abermals. Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hat berechnet, dass die Wohnkosten bis zum Jahr 2040 um bis zu vier Euro pro Quadratmeter Wohnfläche steigen würden, wenn der Zukunftsentscheid umgesetzt wird.
2. Bremse für den Neubau
Wenn alle Kapazitäten der Immobilienwirtschaft auf die Sanierung des Bestandes gelenkt werden, stehen sie für den dringend benötigten Wohnungsneubau nicht mehr zur Verfügung. Das würde den Wohnraummangel in Hamburg noch verschärfen.
3. Unrealistische Fristen
Der Zukunftsentscheid verlangt Sanierungs- und Klimaschutzmaßnahmen in einem Tempo, für das weder die Handwerkskapazitäten noch das Material zur Verfügung stehen.
Die wohnungswirtschaftlichen Verbände plädieren stattdessen für einen realistischen Weg: verlässliche Vorgaben, technologieoffene Lösungen und zeitliche Spielräume, die weder die Unternehmen noch die Mieterinnen und Mieter überfordern.
„Der Zukunftsentscheid führt in eine Sackgasse. Er hätte weniger Neubau und höhere Mieten zur Folge. So zerstören wir die Akzeptanz für den Klimaschutz“, sagt Kay Brahmst. „Was wir brauchen, ist Wohnraum statt Wunschdenken.“