Hamburg (em) Die Handwerkskammern des Nordens, darunter die Handwerkskammer Hamburg, haben auf der Nordkonferenz in Osnabrück deutliche Forderungen für eine verbesserte Unterstützung von Unternehmerinnen und Unternehmern im Handwerk erhoben. Angesichts steigender Sozialabgaben und wachsender infrastruktureller Herausforderungen sehen die Vertreterinnen und Vertreter der norddeutschen Handwerkskammern dringenden Handlungsbedarf. Die Hansestadt wurde vor Ort von Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann und dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hamburg, Christoph Herting, vertreten.
Für Hamburg und den gesamten Norden sind Rahmenbedingungen wichtig, die Unternehmertum unterstützen. Der Bedarf an handwerklichen Leistungen wächst durch Herausforderungen wie die Energiewende und die nötige Stärkung der Grundversorgung in städtischen wie ländlichen Räumen.
Bundesweite Unsicherheit trifft auch Hamburgs Handwerksbetriebe hart
Die aktuelle politische Unsicherheit infolge des Scheiterns der Berliner Ampelregierung hat die Sorgen der norddeutschen Handwerkskammern spürbar verstärkt. Auch Hamburger Betriebe sehen mit Sorge auf die künftige Entwicklung der Sozialversicherungsbeiträge und fordern eine Politik, die die Belastung der Unternehmen senkt und Impulse für Wachstum setzt. Dies ist eine zentrale Forderung für die Handwerksbetriebe in Hamburg und im gesamten Norden.
Im Rahmen der Konferenz fand ein intensiver Austausch zu Gründungs- und Übernahmeprozessen statt. Zu den Rednern zählten unter anderem der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies und führende Fachleute, wie Prof. Dr. Kilian Bizer vom volkswirtschaftlichen Institut für Mittelstand und Handwerk sowie Vertreter regionaler Unternehmen. Auch die Förderung der Selbstständigkeit von Frauen wurde in den Gesprächen hervorgehoben.
Sozialversicherungsbeiträge bedrohen Wettbewerbsfähigkeit
Ein zentrales Thema der Diskussion waren die ungebremst steigenden Sozialversicherungsbeiträge, die besonders arbeitsintensive Branchen wie das Handwerk stark belasten. Die Kammern warnen vor einem Beitragsschock, der 2025 bevorsteht, da die 40-Prozent-Grenze der Gesamtsozialversicherungsabgaben bereits überschritten ist. Diese steigende Belastung sehen die norddeutschen Kammern als wachsendes Standort-Risiko, das Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen trifft.
Die Handwerkskammer Hamburg schließt sich der Forderung der Nordkonferenz nach einer neuen Grundlage für die Finanzierung der Sozialversicherungssysteme an. Die norddeutschen Handwerkskammern appellieren an die Länderregierungen, sich gegenüber dem Bund für eine Reform einzusetzen, die die Beitragslast vom Faktor Arbeit entkoppelt.
Mit einem siebenteiligen Maßnahmenkatalog und klaren Forderungen betont die Nordkonferenz die Bedeutung stabiler Rahmenbedingungen für unternehmerisches Engagement. Die Handwerkskammer Hamburg wird sich dafür einsetzen, dass Hamburgs Interessen stark vertreten werden und eine Entlastung der Betriebe erreicht wird, damit die Hansestadt und der Norden auch in Zukunft von einem starken Handwerk profitieren können.