Hamburg (em) Der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat im Umfang von über 453.000 Quadratmetern Flächen der Bundesanstalt für Immobilien (BImA) erworben. Damit sichert sich die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) frühzeitig Flächen, die für ein nachhaltiges, flexibles und langfristig erfolgreiches Flächenmanagement notwendig sind. Das Ankaufspaket umfasst insgesamt 12 Areale in den Bezirken Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg und Hamburg-Nord. Es handelt sich um unbebaute Flächen mit land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen sowie um Grünflächen.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Der Ankauf von über 45 Hektar Flächen ist ein Erfolg unserer Bodenpolitik. Mit dem Kauf sichern wir der Stadt damit weitere Grundstücke für die nachhaltige Stadtentwicklung. Insofern passt diese Transaktion perfekt in unsere aktive Bodenpolitik und die Ankaufsstrategie des LIG, bei der wir den Umfang der städtischen Flächen perspektivisch erweitern wollen, um uns Einflussmöglichkeiten zu sichern. Besonders hervorheben möchte ich, dass mit diesem Erwerb die Realisierung einer Gedenkstätte in Form eines historischen Lehrpfades am Standort des ehemaligen Frauenaußenlagers des KZ Neuengamme in Neugraben erfolgen kann. Ein wichtiges Zeichen, um die Erinnerung an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte und das Gedenken an die Opfer der NS-Verbrechen auch für kommende Generationen weiter wach zu halten.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit dem Flächenankauf kann nun auf dem Gelände des ehemaligen Frauenaußenlagers des KZ Neuengamme in Neugraben an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert werden. Ich freue mich, dass damit jetzt zusammen mit dem Bezirk ein Projekt aus dem Gedenkstättenkonzept der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen umgesetzt werden kann, das wir im Sommer vorgestellt haben. Die Stiftung wird den Prozess der Weiterentwicklung des Gedenkortes inhaltlich eng begleiten. Wir brauchen diese Orte des Erinnerns, die deutlich machen, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus mitten unter uns stattgefunden haben. Diese Orte ermahnen uns, Faschismus und Unterdrückung nie wieder zuzulassen.“

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Knapp 23 Hektar werden durch diesen Ankauf von der Umweltbehörde zur Realisierung von Natur- und Artenschutzmaßnahmen übernommen und können damit für die Zukunft gesichert werden. Wir ermöglichen damit auch wichtige Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe, die mit der Inanspruchnahme von Lebensräumen für unsere Tiere und Pflanzen verbunden sind. Das Sondervermögen Naturschutz, das  für Ausgleichsmaßnahmen bei Eingriffen zuständig ist, sorgt für eine beschleunigte Realisierung von Naturschutzmaßnahmen und kümmert sich um den Erhalt und die Pflege der Flächen.“

Der überwiegende Teil der angekauften Flächen wird Grünfläche. Als Besonderheit ist die Fläche des ehemaligen Frauenaußenlagers des KZ Neuengamme am Falkenbergsweg zu nennen. Dort kann nun ein Konzept realisiert werden, das eine Entwicklung der Fläche als wertvolles Biotop mit historischen Informationen und einem Gedenken an die Opfer des dortigen Lagers verbindet.

Ein weiterer Teil der Areale wird als Potentialflächen für kommunale Nutzungen, geförderten Wohnungsbau, aber auch weiteren Naturschutzausgleich für Stadtentwicklungs- oder Infrastrukturmaßnahmen einen Beitrag für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen der Stadtentwicklung leisten.