Klimaschutz und nachhaltige Finanzierung sind Schwerpunkte. Die UmweltPartnerschaft Hamburg ist seit 20 Jahren ein Motor für den freiwilligen Klima- und Umweltschutz in Hamburger Unternehmen.

Hamburg Knapp 1.600 Betriebe nehmen daran teil und bilden ein starkes Netzwerk, das nun in die nächste Runde geht. Beim diesjährigen Umweltwirtschaftsgipfel im Rathaus wurde das Arbeitsprogramm für die kommenden fünf Jahre unterzeichnet. Ein deutlicher Schwerpunkt der Netzwerkarbeit soll dabei auf den Themen Klimaschutz, Energie und nachhaltige Finanzierung (Sustainable Finance) liegen. Aber auch Themen wie klimafreundliche Energie und Wärme, Energie- und Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltiger Einkauf und Mobilität werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Das Arbeitsprogramm für die Jahre 2023 bis 2028 wurde von den Hausspitzen der Handwerkskammer Hamburg, der Handelskammer Hamburg, dem Industrieverband Hamburg und dem Unternehmensverband Hafen Hamburg sowie durch den Ersten Bürgermeister und den Umweltsenator der Stadt Hamburg unterzeichnet, um die seit 2003 bestehende Zusammenarbeit zu verlängern. Nach der feierlichen Unterschrift kamen Verwaltung, Verbände und Wirtschaft auf Leitungsebene zum Austausch im Festsaal des Rathauses zusammen.

Dr. Peter Tschentscher, Hamburgs Erster Bürgermeister: „Die UmweltPartnerschaft Hamburg ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Wirtschaft, Politik und Verwaltung gemeinsam Umwelt- und Klimaschutz in die Tat umsetzen und so den Wirtschaftsstandort Hamburg fit machen können für die Zukunft. Ich gratuliere den Umwelt-Partnerinnen und -Partnern im Namen des Senats sehr herzlich zum 20. Jubiläum und wünsche Ihnen für die weitere Arbeit alles Gute.“

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Die UmweltPartnerschaft ist eine Hamburger Erfolgsgeschichte. Sie ist Taktgeberin für den freiwilligen Umweltschutz in Unternehmen und soll künftig deutliche Schwerpunkte auch beim Klimaschutz setzen. Die aktuellen Krisen führen uns vor Augen, wie dringend wir uns den Herausforderungen stellen müssen. Hamburg hat die Kraft und das Know-how, um Umweltschutz, Klimaneutralität und wirtschaftlichen Erfolg zu verbinden. Die UmweltPartnerschaft lebt von der Haltung, Dinge neu zu denken und anzupacken. Die Transformation zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Wirtschaft ist eine Chance, und Hamburg kann bereits viele gute Beispiele vorweisen. Wenn Wirtschaft und der Senat hier vorangehen, können wir Hamburgs Position stärken, tausende Jobs sichern und unseren Standort langfristig krisensicher machen.“

Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg: „Hamburgs Wirtschaftsstruktur bietet beste Voraussetzungen für das Gelingen der Klimawende und hat das Potential, leuchtendes Beispiel für andere Wirtschaftsstandorte zu werden. Die Handelskammer arbeitet gemeinsam mit der UmweltPartnerschaft seit 20 Jahren daran, die Zusammenhänge von wirtschaftlichem Wohlstand der Stadt und Klimaneutralität deutlich zu machen. Eine besondere Chance im Jubiläumsjahr ist, dass uns die OECD – beauftragt von der Handelskammer – aufzeigen wird, was wir noch tun müssen, um sektorübergreifend unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität besser miteinander zu vereinbaren. Aufgabe der Politik wird es sein, einen wachstumsfördernden Rahmen und Anreize zu setzen. Wir bauen auf die gute Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und Wirtschaft in unserer Stadt auf. Sie sorgt dafür, dass die UmweltPartnerschaft Hamburg weiterhin ein Vorzeigenetzwerk für freiwilligen betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz ist. Mit unseren Beratungs- und Informationsangeboten werden wir weiter tatkräftig zum Erfolg der bedeutenden Aufgaben des Netzwerkes beitragen.“

Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg: „Auf dem Weg zur Klimaneutralität müssen wir bei der klimafreundlichen Energie- und Wärmeversorgung entscheidend weiterkommen. Das Handwerk leistet dazu gerne seinen Beitrag. Wesentliche Treiber sind dabei die mit mehr 500 in der Umweltpartnerschaft Hamburg vertretenen Handwerksbetriebe, zahlenmäßig immerhin die stärkste Gruppe. Wir brauchen aber insgesamt noch viel mehr engagierte Unternehmen aus allen Branchen, die vor Ort beim Kunden und im eigenen Betrieb praktischen Klimaschutz umsetzen können und möchten. Deswegen freue ich mich sehr, dass unser Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik (ZEWU) noch weitere fünf Jahre gemeinsam mit anderen Trägern und Innungen ihre in den vergangenen 20 Jahren gemeinsam geschaffene, wertvolle Basis weiter verbreitern kann. Denn die Aufgaben werden unseren Energieberatern sowie den Fachleuten aus den Innungen in den nächsten Jahren sicher nicht ausgehen. Im Gegenteil: Die Nachfrage nach deren Expertise bei Themen wie Kreislaufwirtschaft und energetischer Gebäudesanierung etwa wird weiter steigen. Die Fortführung der Umweltpartnerschaft ist folgerichtig und weitblickend.“

Andreas Pfannenberg, stv. Vorstandsvorsitzender Industrieverband Hamburg (IVH) e.V.: „Unsere Hamburger Industrieunternehmen sind von Anfang an, also seit 2003, UmweltPartner und außerdem mit Formaten wie Effizienznetzwerken und freiwilligen Verpflichtungen Klimaschutz-Macher! Auch im harten Standortwettbewerb, nämlich aus unternehmerischem Antrieb und durch technische Innovationen, steigern sie stetig die Energieeffizienz ihrer Anlagen und reduzieren ihre CO2-Emissionen kontinuierlich und messbar. Sie wissen, wie es geht. Nun kommt es darauf an den Weg zu ebnen, um Investitionen in den Klimaschutz zu beschleunigen! Das kann nur durch pragmatische Genehmigungsverfahren und kooperatives Verwaltungshandeln gelingen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass dieser Aspekt Bestandteil der Vereinbarung zwischen dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und der Hamburger Wirtschaft zur Weiterentwicklung der UmweltPartnerschaft Hamburg geworden ist.“

Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg e.V.: „Klimaschutz ist nicht nur ein politisches Ziel, sondern auch ein Unternehmensziel in der Hamburger Wirtschaft, insbesondere bei den Hafenunternehmen, denn aus der verladenden Wirtschaft werden klimaschonende Lieferketten nachfragt. Hier bietet sich der Hamburger Hafen als einer der im Bereich des Klimaschutzes innovativsten Häfen an. Im Hamburger Hafen gibt es schon heute einen klimaschonenden Modal Split mit einem sehr hohen Bahnanteil bei den Hinterlandverkehren. Außerdem werden in Hamburg die Planungen für die europaweit erste umfassende Landstromversorgung sowohl für Kreuzfahrt- als auch für große Containerschiffe umgesetzt. Zudem finden sich im Hamburger Hafen private Windkraftanlagen zur Eigenstromerzeugung, der weltweit erste klimaneutrale Containerterminal sowie spezielle Angebote für zertifiziert klimaneutralen Containerumschlag und Containertransport und demnächst Deutschlands erstes großes Importterminal für grüne Energie, aus dem Deutschland ab 2026 mit Wasserstoff versorgt werden soll. Der Unternehmensverband Hafen Hamburg ist seit 2007 einer der Träger der UmweltPartnerschaft Hamburg und wird sich auch im Rahmen der Fortführung der UmweltPartnerschaft in den Jahren 2023 bis 2028 für verantwortungsbewusste Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen engagieren, die gleichermaßen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll sind. Für die Hafenwirtschaft ist es aus Wettbewerbsgründen wichtig, dass die umweltrechtlichen Vorgaben in den europäischen Häfen gleich sind. Zudem sollten freiwillige Maßnahmen, wie sie durch die UmweltPartnerschaft initiiert werden, Vorrang vor starren gesetzlichen Rahmenbedingungen gegeben werden, da die Unternehmen bei freiwilligen Maßnahmen, diese stärker an ihre betrieblichen Belange anpassen können.“