„Tischlermeisterstücke 2015“ bis 30. August zu sehen - Kammerpräsident Katzer und Wirtschaftssenator Horch gratulieren bei Ausstellungseröffnung

Kreativ und fachlich auf höchstem Niveau, so präsentieren sich Jahr für Jahr die Meisterstücke des Hamburger Tischlerhandwerks. Auch 2015 zeigen die Tisch­lermeisterstücke eindrucksvoll, was wahre Handwerkskunst ist. Aktuell ist der 25. Jahrgang in der Meistervorbereitung an der Tischler-Meisterschule Ham­burg. Die Meisterschule ist eine Einrichtung des ELBCAMPUS der Handwerks­kammer Hamburg und der Tischler-Innung. Die meisterlichen Unikate des angehenden Unternehmer- und Führungskräftenachwuchses bekommen nicht nur die Prüfer zu sehen, sondern auch die interessierte Öffentlichkeit. Die Tischlermeisterstücke 2015 sind bis Sonntag, 30. August, in der Galerie der Handwerkskammer Hamburg ausgestellt, täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr, am Sonntag bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Erste Besucher im Jubiläumsjahr waren Handwerkskammerpräsident Josef Katzer und Wirtschaftssenator Frank Horch. Sie gratulierten zu einem Vierteljahrhundert nachhaltig erfolgreicher handwerklicher Qualifizierung.

Präsident Josef Katzer erklärte: „Der Tischler-Meisterschule wünschen wir auch für die nächsten 25 Jahre viel Erfolg. Jede Meisterschule ist eine Unter­nehmerschule. Meisterinnen und Meister im Handwerk sichern mit ihrer verant­wortungsbewussten Unternehmensführung Arbeitsplätze und sorgen für den Fachkräftenachwuchs. 95 Prozent der Handwerkslehrlinge werden in Meister­betrieben ausgebildet, hier lernen die jungen Menschen, beste handwerkliche Qualität zu liefern. Die Tischlermeisterstückausstellung macht das anschaulich. Hier wird der Wert der Handarbeit buchstäblich greifbar.“

Senator Frank Horch von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation hofft, dass die Begeisterung für ihr Handwerk die zukünftigen Meisterinnen und Meister nie verlassen möge und sagte: „Eine Ausbildung im Handwerk ist von hoher Qualität. Gesellen- und Meisterbrief gewährleisten eine passgenaue, bedarfsorientierte Berufsausbildung und eine hohe Dienstleistungs-, Produkt- und Servicequalität. Ich bin sicher, viele interessierte Besucher werden sich von der Eleganz und Einmaligkeit der Objekte beeindrucken lassen!“

Bis heute haben mehr als 820 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Vorberei­tungskurse an der Tischler-Meisterschule Hamburg durchlaufen. Den Jahrgang 2015 bilden 24 Meisterschüler aus der Tischler-Meisterschule, vier externe Meisterschüler und 17 Holztechniker der Gsechs, der Beruflichen Schule Holz Farbe Textil. Traditionell präsentiert die Ausstellung die Meisterprüfungsarbeiten der Tischler, die Teil I der Prüfung ablegen. Jedes der 45 Exponate ist außerge­wöhnlich in Design und Technik. Die Kreationen reichen vom Barschrank in Form einer großen Whiskey-Flasche über die Baldachin-Couch als Ruhe-Insel bis zum futuristischen Schreibtisch und zur althergebrachten Standuhr in hoch­moderner Optik. Bei den Materialien dominiert Massivholz von Ahorn bis Ulme. Einige Prüflinge setzen auf spannende Kombinationen von Holz mit Beton, Glas, Stein oder Stahl. Von der ersten Idee bis zum fertigen Meisterstück ver­gehen sieben bis acht Monate für Planung, Konzept und Umsetzung. Die reine Fertigungszeit liegt im Schnitt bei 180 Stunden; hinzu kommt weiterer Aufwand für Zeichnungen, Ablaufplan und Kalkulation.

Die renommierte Tischler-Meisterschule Hamburg führt Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Norddeutschland und auch aus anderen Regionen der Republik zum Meistertitel. Die Tradition der Tischlermeisterstück-Ausstellung hatte der frühere Leiter, Herwig Kathke, ins Leben gerufen. Ziel war und ist, Kreativität und technisches Können der Meisteraspiranten und damit des Tischlerhandwerks öffentlich zu machen. Nach Kathkes Verabschiedung in den Ruhestand leitet Frank Behrens die Meisterschule: „Im Sinne hoher Hand­werksqualität stellen wir hohe Anforderungen in Praxis und Theorie und trotzdem ist auch die Erfolgsquote bei den Meisterprüfungen sehr hoch. Denn wir bieten eine moderne Ausstattung, erfahrene Dozenten und eine enge Zu­sammenarbeit mit Zulieferern und Innungsbetrieben. Und nicht zuletzt trägt das gute Arbeitsklima zum Erfolg bei.“

Zur Bedeutung der Meisterqualifikation für die Kunden erläutert Lutz Lawer, Obermeister der Tischler-Innung Hamburg: „Der Meisterbrief heute nur noch ein antiquarisches Papier? Angesichts dessen, was im Markt in Deutschland passiert, sicherlich nicht. Durch die Liberalisierung in vielen Bereichen müssen wir leider feststellen, dass die Kunden oder besser Verbraucher oft keinen adäquaten Partner finden, der ihren Wünschen entsprechend handelt. Die gründlichere Ausbildung im Handwerk der Anlage A trägt dazu bei, dass die Kunden fach- und anforderungsgerecht beraten werden. Die Anforderungen durch die gesetzlichen Vorschriften und Verordnungen und das Einhalten der bauaufsichtlich geforderten Standards sind leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Meisterausbildung ist also auch Verbraucherschutz."

Öffnungszeiten Ausstellung Tischlermeisterstücke 24. bis 30. August 2015
Nach der Eröffnung täglich 8:00 bis 20:00 Uhr, Sonntag bis 18:00 Uhr
Täglich stehen Meisterschüler für Fragen von Besuchern bereit.