Tornesch (fs) Die UniT bietet Selbständigen und Unternehmern nicht nur gesellige Abende, Neugeschäfte und Kooperationen, sondern darüber hinaus auch interessante Seminare, Vorträge und Firmenbesichtigungen.

So wie letzten Monat als UNiT-Mitglied Andre Rickermann in Pinneberg einen sehr interessanten Vortrag über ein äußerst nützliches Business Modell gehalten hat.

CANVAS und plötzlich ergibt alles einen Sinn
Ein komplexes Geschäftsmodell auf nur einer Seite anschaulich zu machen geht nicht? Geht doch! Alexander Osterwalder und sein Team haben ein System entwickelt, mit dem das möglich ist. Mit dem „Business Model CANVAS“ kann jedes Unternehmen die wirklich wichtigen Faktoren seiner Geschäftsidee extrahieren, übersichtlich anordnen und damit leichter Stärken und Schwächen identifizieren und das Geschäftsmodell optimieren. Die Strukturierung erfolgt visuell, indem die Essenz des Unternehmenskonzeptes in Stichwortboxen angeordnet wird. Mit dieser Darstellung lassen sich auch sehr komplexe Geschäftsmodelle sehr leicht vermitteln. Es ist ein sehr gutes Werkzeug und am Ende gewinnen alle Beteiligten: Den Startups hilft es, ihre Geschäftsmodelle zu optimieren und klar zu strukturieren. Bestehenden Unternehmen hilft es, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten. Mikroinvestoren können die Geschäftsmodelle in ihrer Komplexität leichter erfassen und schneller eine Kreditzusage erteilen.

Wie sieht das Business Modell CANVAS aus? Wie funktioniert es?
CANVAS ist ein Schema, mit dessen Hilfe sich jede Geschäftsidee anhand einer Reihe von zentralen Themen und den dazu gehörigen Fragen ordnen lässt. Wer bereits Erfahrung mit aufwendigen Businessplänen hat, wird die Herausforderungen kennen. Neu ist die Reduktion auf das Wesentliche und der Ansatz, ein Geschäftsmodell auf einer Seite darstellbar zu machen, ohne die Komplexität eines Unternehmenskonzeptes abzuschneiden. CANVAS eignet sich besonders für die Weiterentwicklung erfolgreicher oder die Konzeption neuer Geschäftsfelder. „Ein Business Model beschreibt das Prinzip, wie eine Organisation Werte schafft, weitergibt und bewahrt.“ (Alexander Osterwalder) Das CANVAS-Team hat die neun wichtigen Bereiche identifiziert, die zusammengesetzt ein Geschäftsmodell ausmachen. Mit diesen neun „Bausteinen“ lässt sich übersichtlich aufzeigen, wie sich ein Unternehmen aufstellt und Umsätze erzielt.

1. Zielgruppen
In diesem Baustein werden die Menschen und Organisationen definiert, die ein Unternehmen erreichen möchte und denen es mit seinem Angebot dienen will. Dies ist das Herz eines jeden Geschäftsmodells:
2. Kundennutzen
Der Kundennutzen-Baustein beschreibt das „Gesamtpaket“ der Produkte und Services, die einen Nutzen für die definierten Zielgruppen schaffen. In anderen Worten: das Angebot. Der Kundennutzen ist der Grund, warum Kunden ein bestimmtes Angebot einem anderen vorziehen.

3. Vertriebskanäle
Der Baustein Vertriebskanäle definiert, wie ein Unternehmen seine Kunden erreicht und mit ihnen kommuniziert, um ihnen die Kundennutzen mitzuteilen und nahezubringen. Kommunikation, Distribution und Verkaufsstellen sind die Schnittstellen eines Unternehmens zu seinen Kunden.

4. Kundenbeziehungen
Der Baustein Kundenbeziehungen beschreibt die Arten von Beziehungen, die ein Unternehmen mit bestimmten Zielgruppen pflegt.

5. Erlösquellen
Der Baustein Erlösquellen steht für die verschiedenen Möglichkeiten, Geld zu verdienen, die sich in Verbindung mit einem bestimmten Geschäftsmodell ergeben.

6. Schlüsselressourcen
Der Baustein Schlüsselressourcen beschreibt die wichtigsten Güter, die für das Funktionieren eines bestimmten Geschäftsmodells benötigt werden.

7. Schlüsselaktivitäten
Der Baustein Schlüsselaktivitäten beschreibt die wichtigsten Handlungen, die ein Unternehmen tun muss, um das Geschäftsmodell erfolgreich umzusetzen.

8. Schlüsselpartnerschaften
Der Baustein Schlüsselpartnerschaften umfasst das Netzwerk von Zulieferern und Partnern, die für das Funktionieren des Geschäftsmodells wichtig sind.

9. Kostenstruktur
Die Kostenstruktur beschreibt alle Kosten, die bei der Umsetzung des Geschäftsmodells auftreten und in die Finanzplanung eingerechnet werden müssen.

Andre Rickermann schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Nun haben Sie einen Überblick über die neun Bausteine der CANVAS. Dieses Wissen reicht aus, um jetzt zu starten. Nehmen Sie ein Stück Papier, malen Sie das Modell auf und fangen Sie an. Stützen Sie sich dabei auf Informationen von Kunden. Seien Sie zuerst nur kreativ. Die Bewertung erfolgt später. Visualisieren Sie Ihr Geschäftsmodell gerne mit Bildern und Zeichnungen. Versuchen Sie verschiedene Szenarios für Ihre Geschäftsidee zu sammeln. Erst im letzten Schritt bewerten Sie Ihr Geschäftsmodell und arbeiten dann die Feinheiten aus.“ Weitere Informationen und eine kostenlose Kopiervorlage zu CANVAS erhalten interessierte Unternehmer bei der Vertriebsberatung Rickermann unter: ari@rickermannvertrieb. de Stichwort: CANVAS.

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