Neumünster (em) „Im Juni haben sich in Mittelholstein im Vergleich zum Vormonat weniger Menschen arbeitslos gemeldet. Der Arbeitsmarkt zeigt allerdings weiterhin eine verhaltene Entwicklung. Es ist zwar im Vergleich zum Mai ein leichter Anstieg der Nachfrage nach Personal vorhanden, im Ver- gleich zum Vorjahr stellt sich dies aber anders dar. In Verbindung mit der unsicheren Wirt- schaftslage und kurz vor der Sommerpause lässt die Dynamik am Arbeitsmarkt nach“, kom- mentiert Thorben Sauck, Leiter der Agentur für Arbeit Neumünster, die aktuellen Zahlen. 

Arbeitslosigkeit 

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im Juni 10.336 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 229 weniger als im Mai (minus 2,2 Prozent) und 221 mehr als ein Jahr zuvor (plus 2,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 5,4 Prozent. Im Mai lag sie bei 5,5 Prozent und im Vorjahr bei 5,3 Prozent. 

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. So meldeten sich im Juni 653 Personen aus einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos, 110 weniger als im Mai und 55 mehr als vor einem Jahr. Ihnen gegenüber stehen 682 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, 40 mehr als im Mai und 97 mehr als vor einem Jahr. 

Arbeitsagentur und Jobcenter 

Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld) beträgt im Juni 3.684 Personen – 58 weniger als im Mai (minus 1,5 Prozent) und 432 mehr als vor einem Jahr (plus 13,3 Prozent). Bei den Jobcentern (Bürgergeld) sind im Juni 6.652 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 171 weniger als im Mai (minus 2,5 Prozent) und 211 weniger als vor einem Jahr (minus 3,1 Prozent). 

Stellenangebot 

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service (gAG-S) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Juni 484 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 73 mehr als im Mai (plus 17,8 Prozent) und 47 weniger als vor einem Jahr (minus 8,9 Prozent). Die meisten Stellenangebote kamen im Juni aus dem Bereich der freiberuflichen, wissen- schaftlichen und technischen Dienstleistungen, der Zeitarbeit, des Handels und dem Bereich Gesundheit und Soziales. 

Ausbildungsmarkt 

Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2025 wurden dem gAG-S 2.022 betriebliche Berufsausbildungsstellen für das Jahr 2025 gemeldet, 75 oder 3,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Davon sind noch 1.019 unbesetzt. 

Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bis Ende Mai meldeten sich 1.552 Bewerber und Bewerberinnen, 115 oder 6,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 741 sind noch unversorgt. 

„Rein rechnerisch gibt es zurzeit rund 1,4 offene Berufsausbildungsstellen je unversorgtem Bewerber bzw. unversorgter Bewerberin“, so Sauck und appelliert an Jugendliche, die noch Unterstützung bei der Berufswahl oder der Suche nach einem Ausbildungsplatz benötigen, die Berufsberatung in Anspruch zu nehmen: „Jedes Jahr bleiben viele Ausbildungsplätze un- besetzt. Für Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sind dies unge- nutzte Chancen, die sie gemeinsam mit den Berufsberatern und -beraterinnen finden und nutzen können.“ 

So kann es auch kurzfristig gelingen, einen potentiellen Ausbildungsbetrieb in einem Prakti- kum in den Ferien von den eigenen Stärken zu überzeugen. Für viele Berufe ist auch ein späterer Ausbildungsbeginn möglich. 

Termine für die Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00 (Der Anruf ist ge- bührenfrei.). Auf Wunsch kann auch ein Termin für eine Videoberatung vereinbart werden. Auf https://www.arbeitsagentur.de/videotermin steht, wie es geht. 

An die Unternehmen gewandt appelliert Sauck, in ihrem Engagement für die betriebliche Aus- bildung nicht nachzulassen. „Für Sie als Personalverantwortliche ist es nicht immer einfach, potentielle Bewerber oder Bewerberinnen zu finden. Ein längerer Atem und ein guter Kontakt zu unserem Arbeitgeber-Service lohnen sich dann. Gemeinsam und mit der Unterstützung unserer Experten und Expertinnen können Sie erfolgreich sein. Mit eigenen und selbst aus- gebildeten Fachkräften bleiben Sie konkurrenzfähig am Arbeitsmarkt“, so Sauck. 

Für Fragen zum Bewerberpotential steht Unternehmen der gAG-S zur Verfügung - Kontakt telefonisch unter: 0800 4 5555 20 (Der Anruf ist gebührenfrei.). 

Der regionale Arbeitsmarkt 

In der Stadt Neumünster 

  • sind im Juni 3.652 Menschen arbeitslos gemeldet – 83 weniger als im Mai (minus 2,2 Prozent) und fünf weniger als vor einem Jahr (minus 0,1 Prozent),
  • beträgt die Arbeitslosenquote im Juni 8,2 Prozent. Im Mai lag sie bei 8,4 Prozent und vor einem Jahr bei 8,3 Prozent.
  • wurden dem gAG-S im Juni 160 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 18 mehr als im Mai (plus 12,7 Prozent) und 18 weniger als vor einem Jahr (minus 10,1 Prozent). 

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde 

  • sind im Juni 6.684 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 146 weniger als im Mai (minus 2,1 Prozent) und 226 mehr als vor einem Jahr (plus 3,5 Prozent).
  • beträgt die Arbeitslosenquote im Juni 4,5 Prozent. Im Mai lag sie bei 4,6 Prozent und vor einem Jahr bei 4,4 Prozent.
  • wurden dem gAG-S im Juni 324 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 55 mehr als im Mai (plus 20,4 Prozent) und 29 weniger als vor einem Jahr (minus 8,2 Prozent). 

Im Bezirk der Geschäftsstelle Eckernförde der Agentur für Arbeit Neumünster 

  • sind im Juni 1.307 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 40 weniger als im Mai (minus 3,0 Prozent) und zehn mehr als ein Jahr zuvor (plus 0,8 Prozent).
  • beträgt die Arbeitslosenquote im Juni wie auch im Vorjahr 3,8 Prozent. Im Mai lag sie bei 4,0 Prozent.
  • wurden dem gAG-S im Juni 82 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 44 mehr als im Mai (plus 115,8 Prozent) und sechs mehr als im Vorjahr (plus 7,9 Prozent). 

Im Bezirk der Geschäftsstelle Rendsburg der Agentur für Arbeit Neumünster 

  • sind im Juni 3.096 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 67 weniger als im Mai (minus 2,1 Prozent) und 196 mehr als ein Jahr zuvor (plus 6,8 Prozent).
  • beträgt die Arbeitslosenquote im Juni 5,7 Prozent. Im Mai lag sie bei 5,9 Prozent und vor einem Jahr bei 5,4 Prozent.
  • wurden dem gAG-S im Juni 130 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 38 mehr als im Mai (plus 41,3 Prozent) und 44 weniger als vor einem Jahr (minus 25,3 Prozent).