KIEL. Die Menschen in Schleswig-Holstein zu einem souveränen, kompetenten und kritischen Umgang mit digitalen Medien befähigen – dies ist ein zentrales Ziel der Medienkompetenzstrategie der Landesregierung. Dirk Schrödter, Minister für Digitalisierung und Medienpolitik, hat die Strategie heute (am 11. November) auf dem Medienkompetenzfestival in Kiel vorgestellt.

"Die dynamische Entwicklung der Digitalisierung der Gesellschaft erfordert ein hohes Maß an Medienkompetenz sowohl im Umgang mit der Technik, als auch mit den Inhalten", sagte Dirk Schrödter. "Medienkompetenz ist ein zentraler Stützpfeiler einer starken Demokratie – Informationen einordnen und ihre Seriosität bewerten zu können, ist für eine resiliente Demokratie unerlässlich. Digitale Medien betreffen nahezu alle Lebensbereiche, steuern und strukturieren unseren Alltag, vermitteln uns gesellschaftliche Werte, bieten Zugang zu Wissen und machen auch Spaß."

Ergänzend zur Digitalstrategie des Landes definiert die Medienkompetenzstrategie Ziele, Handlungsfelder und Maßnahmen für eine nachhaltige Verankerung der Medienkompetenzförderung – ganz nach dem Motto "Medienbildung für alle – überall". Sie wurde gemeinschaftlich mit Vertreterinnen und Vertretern des Netzwerks Medienkompetenz und den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet.

"Die Landesregierung wird die Menschen über alle Politikfelder hinweg aktiv mit beiden Strategien im digitalen Zeitalter begleiten und sie bei der Fortschreibung weiterhin einbinden", erklärte Schrödter im Regionalen Berufsbildungszentrum für Technik in Kiel-Gaarden. "Wir wollen die Grundlage dafür legen, dass jede und jeder im Land zum digital mündigen Menschen wird. Die Steigerung der Medienkompetenz umfasst auch, die innere Widerstandskraft gegenüber Desinformation vorausschauend zu stärken. Zum präventiven Schutz vor Desinformation, dem sogenannten Prebunking, gehört, in allen Ziel- und Altersgruppen über Methoden und politischen Zielen derer zu informieren, die Desinformation verbreiten."

Henning Fietze, Leiter des Offenen Kanals Schleswig-Holstein und Mitveranstalter des Medienkompetenzfestivals, ergänzte: "Die Landesstrategie stärkt auch die Anbieterseite – im ganzen Land können Jugendeinrichtungen, Kita-Träger, aber auch kleine Initiativen oder pädagogische Start-ups sich nun auf die Strategie berufen – ein schöner Rückenwind, der zu vielen neuen und vernetzten Aktivitäten führen wird."

Insgesamt umfasst die Medienkompetenzstrategie sieben Leitlinien mit 25 damit verbundenen Maßnahmen. Zu den zentralen Themen zählen unter anderem die intensivere Vernetzung der medienpädagogischen Landschaft, eine Stärkung der lokalen Strukturen und regionalen Akteuren in der Medienkompetenzförderung, eine Bündelung der Medienkompetenzangebote zu einer Qualifikationsstruktur und eine Schärfung der öffentlichen Wahrnehmung für das Thema Medienkompetenz. Auf diesem ressortübergreifenden Weg sollen auch Unternehmen, Verbände und zivilgesellschaftliche Akteure mit eingebunden werden.

Die Medienkompetenzstrategie stand im Fokus des zweitägigen Medienkompetenzfestivals. Weitere Schwerpunkte des Festivals waren Workshops und Vorträge für Fachkräfte aus den Bereichen Kita und Vorschule sowie Angebote für Fachkräfte aus Schule und Jugendarbeit. Veranstalter sind neben der Staatskanzlei der Offene Kanal, das Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung, das Schleswig-Holsteinische Institut für Berufliche Bildung, das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen und der Landesbeauftragte für politische Bildung. 

Die Medienkompetenzstrategie für Schleswig-Holstein kann über folgenden Link heruntergeladen werden: www.schleswig-holstein.de/medienkompetenz