Im vergangenen Jahr vereinbarten der Hamburger Hafenlogistiker HHLA und der chinesische Terminalbetreiber Cosco Shipping Ports Limited eine 35-prozentige Beteiligung der Chinesen am HHLA-Terminal Tollerort in der Hansestadt, über das Cosco seine Fracht abwickelt. Die zweitgrößte Container-Reederei der Welt will im Gegenzug bevorzugt mit seinen Schiffen anlaufen und sich damit stärker mit dem Wirtschaftsstandort verzahnen. Die Bundesregierung könnte dem Geschäft allerdings den Riegel vorschieben, denn die Beteiligung eines chinesischen Staatsunternehmens an kritischer Infrastruktur könnte Deutschland in erneute Abhängigkeiten manövrieren, die wie im Fall Erdgas aus Russland schwerwiegende Folgen haben können.

Schon jetzt ist die Bundesrepublik gewissermaßen abhängig von China. Wie die Statista-Grafik zeigt, ist die asiatische Volksrepublik der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hatten Importe aus China im vergangenen Jahr einen Rekordwert von rund 142,3 Milliarden Euro. Dabei importiert Deutschland vor allem Datenverarbeitungs- und Nachrichtentechnik. Ins Reich der Mitte wurden von hier aus rund 103,7 Milliarden Euro Warenwert exportiert - Über 25 Milliarden Euro entfallen dabei auf Kraftfahrzeuge sowie entsprechende Teile und Zubehör. China hält momentan einen Anteil von rund 9,5 Prozent am Gesamtvolumen des deutschen Außenhandels - vor zehn Jahren lag dieser noch bei 7,4 Prozent.