Die Einzelhändler in Deutschland leiden weiter stark unter Lieferproblemen. Besonders schwer trifft es die Fahrradhändler. 100 Prozent der kürzlich vom ifo Institut befragten Händler geben an, dass sie aktuell Schwierigkeiten bei der Lieferung bestellter Waren haben. Insgesamt klagen im Juni 75,7 Prozent der Einzelhändler darüber, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden können. Im Mai waren es 80,1 Prozent. Auch Händler für Haushaltsgeräte und Elektroprodukte, der Kfz-Handel und Baumärkte sind stark betroffen. Vergleichsweise gering ist die Liefer-Problematik im Bekleidungseinzelhandel ausgeprägt.

Das ifo Institut hat die Händler auch danach gefragt, wann sie mit einem Ende der Lieferschwierigkeiten rechnen. Die längste Dauer der Lieferprobleme erwarten mit 18 Monaten die Fahrradhändler. Auch die Autohändler gehen davon aus, dass die Engpässe noch mehr als ein Jahr andauern werden. Ähnliches gilt für die Möbelhändler. Ein schnelleres Ende der Lücken in den Regalen erwarten die Bekleidungsbranche (9 Monate) und die Supermärkte (8,2 Monate).

Ein der wichtigsten Gründe für die Situation im Einzelhandel bleiben die Probleme beim Seetransport. Die Staus von Containerschiffen in der Nordsee nehmen laut dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) in der Tendenz sogar zu. Auch vor den chinesischen Häfen von Shanghai und Zhejiang wächst die Warteschlange.