Beim Besuch des Bundesfinanzministers Christian Lindner auf dem Handelskongress Deutschland machte HDE-Präsident Alexander von Preen vor knapp 1000 Gästen in Berlin deutlich, dass der Einzelhandel angesichts der schwierigen Lage auf schnelle und zielgenaue Unterstützung angewiesen ist. Er betonte dabei insbesondere die große Bedeutung des Handels für die Innenstädte.
„Es ist richtig, dass die Bundesregierung mit ihren Entlastungs- und Unterstützungsmaßnahmen sowohl die Verbraucherinnen und Verbrauchen als auch die Unternehmen adressiert. Wir hoffen sehr, dass die Gas- wie auch die Strompreisebremse nun rasch praxistauglich konkretisiert und wirksam umgesetzt werden. Das gleiche gilt für die Härtefallhilfen“, so der Präsident des Handelsverbands Deutschland. Die explodierenden Energiepreise und die galoppierende Inflation seien Gift für die Konjunktur. Das spürten auch die Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Verunsicherung sei riesengroß, die Konsumlaune im Keller. Von Preen betonte, es gehe im Handel um weit mehr als die Frage nach der Überlebensfähigkeit einzelner Unternehmen: „Es geht auch darum, unsere Innenstädte als lebendige Orte der Begegnung und des gesellschaftlichen Miteinanders zu erhalten.“
Gleichzeitig machte der HDE-Präsident deutlich: „Bei den von uns geforderten Hilfen geht es ausdrücklich nicht darum, den notwendigen Strukturwandel, der auch unsere Branche voll erfasst hat, hinauszuzögern oder mit öffentlichem Geld zuzuschütten. Was wir in dieser besonderen Notlage mit aller Kraft verhindern müssen, sind wirtschaftliche Strukturbrüche, die die gesunde Substanz unserer Unternehmen unwiederbringlich zerstören.“ Die akute Krise verlange temporär nach verstärkter staatlicher Steuerung, dennoch sei es richtig, auch weiterhin grundsätzlich auf die Kräfte des freien Wettbewerbs und des Unternehmertums zu vertrauen. Von Preen: „Wir dürfen unseren ordnungspolitischen Kompass jetzt nicht über Bord werfen.“
Der HDE-Präsident betonte den großen Aufbruchswillen in der Branche: „Wir möchten die Chancen neuer Technologien zum Wohle unserer Kundinnen und Kunden nutzen und stellen uns auf ein radikal verändertes Verbraucherverhalten ein. Der Handel will nachhaltigen Konsum nicht nur für die Nische, sondern für alle ermöglichen. Deshalb treiben wir die ökologisch-soziale Wende aktiv voran. Und als drittgrößter Arbeitgeber in Deutschland will die Branche auch in Zukunft ein vielfältiges Arbeitsplatz- und Ausbildungsangebot bereitstellen. Deshalb treten wir für ein modernes Arbeitsrecht und eine starke Sozialpartnerschaft ein“, so von Preen.