Die deutsche Kinobranche leidet auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie unter zu wenig Publikum. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Filmförderungsanstaltzeigt, sind die Ticketverkäufe der Jahre 2020 und 2021 gegenüber 2019 um fast zwei Drittel eingebrochen. Entsprechend schwach sind auch die Umsätze. Etliche Kinobetreiber kritisieren die vielerorts geltende 2G-Plus-Regel, die ihrer Ansicht nach eine Benachteiligung gegenüber der Gastronomie bedeutet. So bezeichnete die Vorstandsvorsitzende des Hauptverbands Deutscher Filmtheater, Christine Berg, die 2G-plus-Regel als „Lockdown durch die Hintertür“. Nach der 2G-Plus-Regel haben nur vollständig geimpfte oder genesene Personen Zutritt zu Veranstaltungen, die zusätzlich das negative Ergebnis eines Antigen-Schnelltests oder eines PCR-Tests vorlegen können.

„Wir blicken auf ein Jahr zurück, das für die Kinos einer Achterbahnfahrt glich“, erläutert Peter Dinges, Vorstand der Filmförderungsanstalt FFA. Besonders erfreulich sei dabei aber, dass die Kino-Infrastruktur bislang keinen Schaden genommen habe. „Die wichtigsten Kennzahlen – Standorte, Kinounternehmen, Spielstätten, Leinwände und Sitzplätze – sind im Vergleich zu den Vorjahren weitestgehend unverändert.“ Genug Kapazitäten für Kinobesucher gibt es daher auch weiterhin: Mit Stand 2020 gibt es mehr als 1.700 Kinos in Deutschland, die fast 800.000 Sitzplätze zählen. Die meisten Filmtheater befinden sich in den Bundesländern Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

Ein positives Signal erhoffen sich Branchenvertreter von der diesjährigen Berlinale. Nach einer pandemiebedingten Sonderedition 2021 findet die Eröffnungsfeier in diesem Jahr wieder im Berlinale-Palast statt – unter strengen Hygienemaßnahmen. Insgesamt präsentiert die Berlinale in diesem Jahr mehr als 250 Filme aus 69 Ländern in ihren verschiedenen Sektionen. Von heute an bis zum 20. Februar können Filmfans sie in den Berlinale-Spielstätten auf der großen Leinwand erleben.