Kreis Segeberg (em) Im April liegt die Arbeitslosenquote der Agentur Elmshorn wie im Vormonat bei erneut bei 5,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat steigt sie um 0,4 Prozentpunkte an. Insgesamt sind rund 18.000 Personen arbeitslos. Das bedeutet zum Vormonat keine Veränderung und einen Anstieg von etwas über 1.300 Personen gegenüber dem April 2023.

„Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk zeigt sich dynamisch, aber eine Verbesserung ist kaum zu spüren. Einerseits sind im Vergleich zum Vorjahr sowohl im Kreis Pinneberg wie auch im Kreis Segeberg mehr Personen in eine Beschäftigung eingemündet als Personen eine Beschäftigung verloren haben. Andererseits ist erkennbar, dass Beschäftigte freigesetzt werden und der Bestand der arbeitslosen Personen im Vergleich zu April 2023 in allen Personengruppen gestiegen ist. Kurzgefasst bedeutet das: Dynamik ja, aber kein Abbau der Arbeitslosigkeit“, kommentiert Ronald Geist, designierter Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn, die Aprilzahlen.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr betrifft sowohl beide Landkreise wie auch beide Rechtkreise, d.h. Kundinnen und Kunden der Agentur sowie der Jobcenter. Bei einer noch detaillierteren Betrachtung zeigt sich, dass im Bereich der Grundsicherung die Zahl der langzeitarbeitslosen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Vorjahresvergleich stark – um fast 15 Prozent – angestiegen ist. „Hier deutet sich eine strukturelle Problematik an. Je länger Betroffene arbeitslos sind, desto schwieriger gestaltet sich der Wiedereinstieg in Beschäftigung“, erläutert Geist. „Rasanter technologischer Wandel oder gar fehlende Bildungs- und Ausbildungsabschlüsse verfestigen diese Problematik. Hier sind die Jobcenter und auch wir als Arbeitsagentur gefragt, Arbeitnehmer und Arbeitgeber über die vorhandenen Arbeitsmarktinstrumente zu informieren und mit den richtigen Maßnahmen zu fördern.“

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur Elmshorn und des Jobcenters Segeberg teilten die Arbeitgeber im April etwas über 400 Stellen mit. „Das sind zwar knapp 30 Stellen weniger als im April 2023, aber insgesamt sind dies seit Jahresbeginn fast 300 Stellen mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, erklärt Geist. „Dies ist ein gutes Signal und auch als Aufforderung an uns zu verstehen, vorhandene Arbeitskräfte und angebotene Stellen zusammen zu bringen.“

Weiterhin viele Ausbildungsstellen frei

Weiterhin sind noch mehr Ausbildungsplätze unbesetzt, als junge Bewerberinnen und Bewerber einen Platz suchen. Die Chancen sind also sehr gut, noch in diesem Jahr in eine Ausbildung einmünden zu können. Nicht selten stehen jedoch die jungen Berufswähler vor der Schwierigkeit, sich entscheiden zu müssen. „Es ist ein Irrglaube zu denken, den Ausbildungsberuf müsse man ein Leben lang ausüben. Wer eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen kann, hat viele Chancen sich weiter zu entwickeln. Wichtig ist, dass man sich für eine Ausbildung entscheidet und diese dann erfolgreich absolviert. Danach stehen viele Türen offen – ob im Ausbildungsbetrieb, bei einem anderen Arbeitgeber oder vielleicht auch in einer anderen Branche“, erklärt Geist.

Viele Vorstellungsgespräche haben zwar bereits stattgefunden. Die meisten Stellen sind aber noch nicht vergeben. Die Berufsberatung arbeitet auf Hochtouren und eine Beratung ist jederzeit möglich.

Ausbildungssuchende wenden sich an die Berufsberatung unter 0800 4 5555 00 (kostenfrei). Der Arbeitgeber-Service informiert und berät Ausbildungsbetriebe unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.