Neumünster „Im Juli haben sich in Mittelholstein sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Am Arbeitsmarkt sehen wir mit Beginn der Ferienzeit die erwartete Sommerpause. Verstärkt wird sie durch die verhaltene konjunkturelle Entwicklung. Die Nachfrage nach Personal ist dennoch vorhanden, fällt im Vergleich zum Vorjahr etwas höher aus. Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat aber nachgelassen“, kommentiert Thorben Sauck, Leiter der Agentur für Arbeit Neumünster, die aktuellen Zahlen. 

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im Juli 10.646 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 310 mehr als im Juni (plus 3,0 Prozent) und 119 mehr als ein Jahr zuvor (plus 1,1 Prozent).  Die Arbeitslosenquote beträgt wie vor einem Jahr 5,5 Prozent. Im Juni lag sie bei 5,4 Prozent.  

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. So meldeten sich im Juli 782 Personen aus einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos, 129 mehr als im Juni und 29 mehr als vor einem Jahr. Ihnen gegenüber stehen 661 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, 21 weniger als im Juni und 24 weniger als vor einem Jahr. 

Arbeitsagentur und Jobcenter 
Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld) beträgt im Juli 3.861 Personen – 177 mehr als im Juni (plus 4,8 Prozent) und 380 mehr als vor einem Jahr (plus 10,9 Prozent). 

Bei den Jobcentern (Bürgergeld) sind im Juli 6.785 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 133 mehr als im Juni (plus 2,0 Prozent) und 261 weniger als vor einem Jahr (minus 3,7 Prozent).   

Stellenangebot 
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service (gAG-S) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Juli 540 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 56 mehr als im Juni (plus 11,6 Prozent) und 64 weniger als vor einem Jahr (minus 10,6 Prozent). Die meisten Stellenangebote kamen im Juli aus dem Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, der Zeitarbeit, des Öffentlichen Dienstes und dem Bereich Gesundheit und Soziales. 

Ausbildungsmarkt 
Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2025 wurden dem gAG-S 2.070 betriebliche Berufsausbildungsstellen für das Jahr 2025 gemeldet, 54 oder 2.5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Davon sind noch 889 unbesetzt. Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bis Ende Juli meldeten sich 1.655 Bewerber und Bewerberinnen, 92 oder 5,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 668 sind noch unversorgt. 

„Rein rechnerisch gibt es zurzeit rund 1,3 offene Berufsausbildungsstellen je unversorgtem Bewerber bzw. unversorgter Bewerberin“, so Sauck und weist darauf hin: „Der reguläre Ausbildungsbeginn am 1.8. oder 1.9. darf nicht darüber hinwegtäuschen: Die Chancen, aktuell auch kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden, stehen gut.“ Dabei appelliert er an Jugendliche, die noch Unterstützung bei der Berufswahl oder der Suche nach einem Ausbildungs-platz benötigen, die Berufsberatung in Anspruch zu nehmen: „Dort gibt es Tipps und Anregungen für die Berufswahl und professionelle Hilfe bei der Vermittlung einer Ausbildungsstelle.“  

Speziell für alle Schüler und Schülerinnen, die noch nicht wissen, wie es aktuell oder im nächsten Jahr weitergeht, bieten die Berufsberater und -beraterinnen im August zwei Feriensprechstunden an:  Am 7. und am 21. 8. können sie frei ohne Termin in der Jugendberufsagentur (Berufsinfor-mationszentrum) in der Brachenfelder Str. 45 in Neumünster in der Zeit von 9.00 bis 13.00 Uhr vorsprechen. 

Die Berufsberater und Berufsberaterinnen beraten Jugendliche individuell anhand ihrer Ta-lente und Interessen über Wege in den Beruf. Gemeinsam werden Stärken und dazu  passende Berufsfelder ermittelt, Unterstützung bei Bewerbungen geleistet und zu Alternativen beraten, wenn sich der Traumberuf nicht realisieren lassen sollte. Außerdem informieren sie über Fördermöglichkeiten und helfen dabei, einen Ausbildungsplatz zu finden. 

Außerhalb der Feriensprechstunden gibt es Termine für die Berufsberatung telefonisch unter 0800 4 5555 00 (Der Anruf ist gebührenfrei.). Auf Wunsch kann auch ein Termin für eine Videoberatung vereinbart werden. Auf https://www.arbeitsagentur.de/videotermin steht, wie es geht.   
Sauck appelliert auch an die Ausbildungsbetriebe: „Bei der Suche nach dem / der geeigneten Bewerber/in besteht das Risiko, motivierte Jugendliche zu übersehen, nur weil die Zeugnisse nicht vollends überzeugen. Dabei entwickeln gerade sie sich bei etwas Unterstützung zu sehr guten und motivierten Fachkräften. Meine Bitte: Nehmen Sie vor einer Absage Kontakt zum gAG-S auf. Die Experten und Expertinnen dort können über Möglichkeiten einer Unterstützung während der Ausbildung beraten.“ 
Für Fragen zum Bewerberpotential steht Unternehmen der gAG-S zur Verfügung - Kontakt telefonisch unter: 0800 4 5555 20 (Der Anruf ist gebührenfrei.). 

In der Stadt Neumünster  

•    sind im Juli 3.723 Menschen arbeitslos gemeldet – 71 mehr als im Juni (plus 1,9 Prozent) und 69 weniger als vor einem Jahr (minus 1,8 Prozent),
•    beträgt die Arbeitslosenquote im Juli 8,3 Prozent. Im Juni lag sie bei 8,2 Prozent und vor einem Jahr bei 8,6 Prozent.
•    wurden dem gAG-S im Juli 181 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet –21 mehr als im Juni (plus 13,1 Prozent) und 18 mehr als vor einem Jahr (plus 11,0 Pro-zent).