Schleswig-Holstein (em) Laut einer Umfrage des Wirtschaftsverbandes DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V./DIE JUNGEN UNTERNEHMER führt die schlechte Betreuungssituation an Kitas zu starken Einschränkungen in den Unternehmen. So gaben 76 Prozent der Unternehmer an, dass in den Betrieben Störungen dadurch entstehen, dass die Arbeitnehmer Betreuungsausfälle der Kita kompensieren müssen. 42 Prozent der Teilnehmer berichten, dass Mitarbeiter gekündigt oder ihre Arbeitszeit reduziert haben, weil die Betreuung des Nachwuchses in Kita oder Grundschule nicht gesichert wäre. Im Bundesland Schleswig-Holstein klagen rund 90 Prozent der Verbandsmitglieder von DIE FAMILIENUNTERNER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER über Kita-Betreuungsausfälle.

Dazu sagt Rüdiger Behn, Landesvorsitzender der Familienunternehmer in Schleswig-Holstein:
„Ausfälle in der Kita-Betreuung spüren wir in den Unternehmen jeden Tag. Es ist mittlerweile so schlimm, dass die mangelhafte Betreuungssituation Eltern vom Arbeitsmarkt fern hält, auf dem gerade so viele Arbeitnehmer in Vollzeitstellen gesucht werden. Auch für die Eltern ist die Situation unbefriedigend: Bei Betreuungsausfällen müssen Eltern kurzfristig umplanen, was oft zu höherer Belastung und Stress führt. Neben den kurzfristigen Einschränkungen für die Arbeitnehmer und die Betriebe sind auf längere Sicht auch die volkswirtschaftlichen und bildungspolitischen Negativfolgen für den Staat fatal.“

Die Landesvorsitzende der Jungen Unternehmer Nathalie Rieck fordert umgehende Verbesserungen beim Kita-Qualitätsgesetz:

„Die Umfrageergebnisse zeigen für Schleswig-Holstein dringenden Handlungsbedarf. Die zunehmenden Schließtage wegen Personalmangel bei Kita-Mitarbeitern oder Überbelastung durch Bürokratieaufgaben sorgen bei Eltern und Betrieben für immer höheren Koordinierungsaufwand. Die Landesregierung muss das neue Kita-Qualitätsgesetz daher dringend überarbeiten, da es im jetzigen Zustand offenbar zu mehr Bürokratie, weniger Flexibilität der Einrichtungen und höherer Ausfallquote führt. Den Personalmangel darf die Landespolitik nicht mit verkürzten Öffnungszeiten bekämpfen, sondern mit der konsequenten Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Unabhängig davon muss darauf hingewiesen werden, dass viele Eltern angesichts von über 15.000 fehlenden Kitaplätzen überhaupt erst keinen Platz finden. Das Land kommt also dem vom Bund gegebenen Betreuungsanspruch nicht im Ansatz nach.“

 An der Umfrage nahmen 954 Mitglieder von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER teil.