Flensburg (em) Die Sektion Flensburg-Schleswig des Wirtschaftsrates der CDU e.V. kritisiert die Haltung der Deutsche Bahn AG scharf, wonach es in Weiche keinen Fernhaltepunkt geben soll. Sektionssprecher Hauke Präger sieht darin einen enormen Nachteil für die Stadt und die Region Flensburg: „Die nun bekannt gewordene Planung bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen. Flensburg wird auf diese Weise vom internationalen Bahnverkehr abgehängt.“ Als Grund für ihre Entscheidung führt die Bahn die künftige feste Fehmarnbelt-Querung an, durch die sich die Fahrtzeiten zwischen den Metropolen Hamburg und Kopenhagen erheblich verkürzen werde.

Präger lässt diesen Umstand nicht gelten: „Durch diese Entscheidung wird der Norden Schleswig-Holsteins quasi zum Naturschutzgebiet. Es wird dadurch zunehmend schwieriger, Firmen in der Region anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen. In dieses Bild passt auch die Entscheidung, keine Gesamtlösung für eine neue Autobahn und Bahnstrecke über oder unter dem Nord-Ostsee-Kanal zu planen.“ Die Unternehmer der Region fühlten sich zudem von der Landespolitik vernachlässigt, die eine Entwicklung, wie sie sich jetzt abzeichnet, regelmäßig negiert hatte. Der Sektionssprecher registriert sogar bereits aktive Abwerbeversuche von Unternehmen aus dem Oberzentrum Flensburg in Richtung Ostholstein. 

Präger teilt die Auffassung, Jütland sei mit seinen angesiedelten, produzierenden Unternehmen ein bedeutender Faktor für die dänische Wirtschaft. Er nimmt aber auch die Stadt Flensburg und das Land Schleswig-Holstein in die Pflicht: „Alle Akteure müssen hier an einem Strang ziehen und dürfen sich nicht im Klein-Klein verlieren oder von Partikularinteressen leiten lassen. Gemeinsam müssen sie mit der Bahn über die Anbindung an den Fernverkehr verhandeln, wenn nötig auch mit finanziellen Zugeständnissen. Entscheidend ist dabei einzig und allein: Flensburg darf nicht abgehängt werden