Der positive Trend in der Wirtschaft Schleswig-Holsteins hat sich im dritten Quartal 2025 leider nicht fortgesetzt. Während in den letzten Quartalen eine zarte konjunkturelle Erholung zu beobachten war, fällt der Konjunkturklimaindex der IHK Schleswig-Holstein jetzt von 98,6 auf 86,4 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt 2023 gemessen. 2021 lag der Wert zuletzt über dem langjährigen Mittel von 106,8 Punkten. Die trübe Stimmung spiegelt sich sowohl in der Einschätzung der aktuellen Lage als auch in den Zukunftsaussichten der Unternehmen wider.

 „Die aktuellen Entwicklungen drohen, den Aufwärtstrend der letzten Quartale im Keim zu ersticken“, sagt Thomas Buhck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein. „Die pessimistischen Zukunftsaussichten der Unternehmen sind eine deutliche Reaktion auf die Politik der Bundesregierung. Es gilt jetzt, endlich das Ruder herumzureißen und in den angekündigten Herbst der Reformen einzusteigen. Unsere Wirtschaft kann sich ein weiteres Aufschieben der versprochenen Entbürokratisierung und steuerlichen Erleichterungen schlicht nicht leisten.“ Auf Enttäuschung über die Leistung der Politik weisen auch die Fragen nach den größten Geschäftsrisiken der Unternehmen hin: Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden mit mehr als 63 Prozent am häufigsten genannt. Auch die hohen Arbeitskosten (57 Prozent), der Fachkräftemangel (56 Prozent), die Inlandsnachfrage (51 Prozent) und die hohen Energie- und Rohstoffpreise (46 Prozent) setzen den Unternehmen zu.

 Lichtblicke in der Bewertung der aktuellen Lage sind die Unternehmen aus den Branchen Dienstleistungen, Gastgewerbe und Bauwirtschaft, doch die Zukunftsaussichten sind auch hier eingetrübt. Stark angespannt ist die derzeitige Lage im Handel, der Verkehrsbranche und zunehmend auch in der Industrie.

 „Die Unternehmen im Land wollen investieren und Arbeitsplätze schaffen oder zumindest erhalten. Aber auch die Rückmeldungen zu den Unternehmensplänen sind verhaltener als im Frühjahr. Es braucht jetzt nicht nur gute Stimmung, sondern auch ganz konkret das Einhalten von gemachten Zusagen“, fordert Buhck.