Reinbek - Der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) fordert mehr Vorlaufzeit, damit Verbraucher innerhalb von 24 Stunden ihren Energieversorger wechseln können. Die Bundesnetzagentur plant diese Regelung ab dem 1. April 2025. Technisch ist das in der kurzen Zeit nicht machbar.
„Der VSHEW begrüßt grundsätzlich den beschleunigten Lieferantenwechsel. Diese Regelung erlaubt es Kunden, schnell auf Preisänderungen zu reagieren und Kosten zu sparen, etwa durch den Wechsel zu günstigen Stadtwerketarifen", sagt Andreas Wulff, Vorstandsvorsitzender des VSHEW und Geschäftsführer der Stadtwerke Brunsbüttel und Steinburg.
Ein solcher Wechsel erfordert jedoch hohen datentechnischen und kommunikativen Aufwand sowie intensive Abstimmung. „Die Stadtwerke brauchen daher mehr Vorbereitungszeit, um diese Wechselmöglichkeit reibungslos und sicher zu ermöglichen", so Wulff weiter. Eine Einführung sei frühestens im Oktober 2025 möglich, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.
Derzeit sind die im VSHEW organisierten Stadt- und Gemeindewerke und deren IT-Abteilungen mit der Optimierung und Stabilisierung der bestehenden Marktregeln beschäftigt. Zudem sind die für die Umsetzung notwendigen IT-Dienstleister wegen der Vielzahl der laufenden Projekte weitgehend ausgelastet.
Die Einführung des 24-Stunden-Lieferantenwechsels bringt erhebliche technische Herausforderungen mit sich. Dazu gehören die Straffung der Fristen im Datenaustausch und die Integration neuer Marktkommunikationsprotokolle. In diesen Prozess müssen viele Akteure wie Netzbetreiber und Marktregulierungsbehörden eingebunden werden. „Diese komplexen Anpassungen erfordern präzise Abstimmung zwischen allen Beteiligten, um Fehler in der Marktkommunikation und damit verbundene Risiken zu vermeiden“, betont Wulff.