Kiel (em) Die Mitglieder der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Kiel haben eine neue Vollversammlung gewählt: Aus 121 Kandidierenden bilden 60 Unternehmerinnen und Unternehmer für die nächsten fünf Jahre das ehrenamtliche „Parlament der Wirtschaft“. Zur Wahl aufgerufen waren rund 70.000 Unternehmen zwischen Ostsee und Elbe. Unter den Gewählten befinden sich 13 Frauen, was einem Anteil von 22 Prozent entspricht – eine Steigerung im Vergleich zur letzten Wahl.

„Die Herausforderungen der Energiewende, der maroden Infrastruktur, der Vereinfachung von Verwaltungsprozessen, der Sicherung von Fachkräften und der Fortführung der digitalen Transformation können wir nur gemeinsam lösen. Vor diesem Hintergrund sind wir dankbar für jede Person, die ihre Perspektiven und Lösungskompetenz in unserer Vollversammlung einbringt. Nur so können die wirtschaftspolitische Interessenvertretung und Demokratie funktionieren“, sagt Jörg Orlemann, Hauptgeschäftsführer der IHK.

Neu in der Vollversammlung engagieren sich 38 Unternehmerinnen und Unternehmer, während 22 Mitglieder ihre Arbeit fortsetzen. Die Vertretung umfasst kleine und große Unternehmen, wobei 17 Prozent der Gewählten zu den Kleingewerbetreibenden zählen. „Wir blicken auf ein ausbalanciertes Gremium, das die Branchenvielfalt, regionale Besonderheiten und die unterschiedlichen Interessen im IHK-Bezirk gut widerspiegelt“, so Orlemann. Die Wahl erfolgte in 21 Gruppen und vier Bezirken. Die höchsten Wahlbeteiligungen zeigten sich in den Gruppen der Kreditinstitute und Versicherungen (35 Prozent), der Regenerativen Energien (23 Prozent) sowie der Wirtschaftsberatung, Forschung und Entwicklung im Wahlbezirk der Stadt Kiel und des Kreises Plön (21 Prozent).

Über alle Branchen und Regionen hinweg lag die Wahlbeteiligung bei 9,7 Prozent – ein leichter Rückgang im Vergleich zur letzten Wahl (11 Prozent). „Dieser Rückgang war zu erwarten, weil wir auf eine Online-Wahl gesetzt haben. Als Wirtschaft können wir nicht Verwaltungsdigitalisierung fordern und selbst tonnenweise Wahlunterlagen versenden. Erfreulich ist, dass wir bei diesem Wahlmodus die bislang höchste Wahlbeteiligung aller IHKs erzielt haben. Wir werten das als einen Erfolg unserer fokussierten Kommunikationskampagne, dass wir die Wahlbeteiligung nahezu konstant halten konnten“, erläutert Orlemann.

Die neue Vollversammlung tritt am 25. April 2024 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Dann wählt das Gremium aus seiner Mitte den Präsidenten oder die Präsidentin und die weiteren Mitglieder des Präsidiums. Zu den Wiedergewählten gehören auch der amtierende IHK-Präsident, Knud Hansen, sowie fünf Mitglieder des aktuellen Präsidiums. Eine „Wahlparty“ am Freitag, 1. März, soll allen Kandidierenden danken und diejenigen, die nicht direkt gewählt wurden, ermutigen, sich in Arbeitskreisen und anderen Beteiligungsformaten einzubringen. „Jede Stimme zählt, und wir sind stolz auf das Engagement der Kandidierenden. Die IHK ist eine Organisation zum Mitmachen – das gilt auch über unsere Vollversammlung hinaus“, so Orlemann.

Alle Gewählten präsentieren sich auf der Website www.diewahl2024.de mit Foto und einem persönlichen Statement.