Nach der Cyber-Attacke auf die MediaMarktSaturn Retail Group wird das Gefahrenpotential von Cyberkriminalität deutlich. Am Montag wurden die Landesgesellschaften des Unternehmens mit über 3000 Rechnern lahmgelegt. Hans-Wilhelm Dünn, Präsident des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V., sagt dazu:

„Der Angriff zeigt die Verwundbarkeit von Unternehmen, die für die Versorgung von Privathaushalten wichtig sind. Fehlender Cyber-Schutz zerstört nicht nur die Geschäftsgrundlage des Einzelhandels, sondern auch Vertrauen, Renommee und Konsumlaune.“

Der Cyberangriff vom Montag sorgte unter anderem dafür, dass in den Geschäften keine Kaufbelege ausgestellt und Käufe ausschließlich mit Bargeld vorgenommen werden konnten. Angesichts des bevorstehenden Black-Fridays und des umsatzstarken Weihnachtsgeschäfts kann dies dramatische Umsatzeinbußen bedeuten. Laut EHI Retail Institute werden inzwischen mehr als 54 Prozent aller Zahlungen bargeldlos abgewickelt. Hans-Wilhelm Dünn warnt:

„Die kriminelle Verschlüsselung von IT-Systemen sorgt für mehr als 220 Milliarden Euro Schaden pro Jahr. Ein Angriff auf den Einzelhandel gefährdet nicht nur die vorweihnachtliche Geschenkeversorgung, sondern verursacht immensen wirtschaftlichen Schaden. Handelsketten und Verkaufsstellen müssen ihre komplexen Systeme professioneller schützen.“