Unabhängig von entsprechenden Schulabschlüssen und Ausbildungen informiert sich ein Großteil der Deutschen innerhalb der jeweiligen Bildungskohorten im Netz über Nachrichten und aktuelle Themen. Laut Daten aus unserer Statista Global Consumer Survey haben beispielsweise 60 Prozent der Master-Absolvent:innen in den vergangenen zwölf Monaten ein Online-Nachrichtenportal genutzt, von den Deutschen mit mittlerer Reife, Haupt- oder Realschulabschluss waren es knapp ein Drittel. Wie unsere Grafik zeigt, werden vor allem Wochenzeitungen im Gegenzug nur selten genutzt.

So gaben lediglich 17 Prozent der Befragten mit mittlerer Reife, einem Haupt- oder einem Realschulabschluss an, im vergangenen Jahr ein derartiges Printerzeugnis gelesen zu haben. Gedruckte Tageszeitungen haben hingegen über alle Bildungsgrade hinweg eine gewisse Relevanz. 34 Prozent der Teilnehmenden mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung bestätigten mindestens den einmaligen Konsum der Bild, der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder ähnlichen Presseerzeugnissen in den vergangenen zwölf Monaten, während sich der Anteil bei den Bachelor- und Master-Absolvent:innen auf 43 respektive 49 Prozent belief.

Die Verlagerung auf den Konsum von Online-Nachrichten ist symptomatisch für die schon seit einigen Jahren andauernde Krise des Printmarktes. Laut Daten des IVW nehmen die verkauften Exemplare von Zeitungen und Zeitschriften mindestens seit 2012 kontinuierlich ab. Im Vergleich zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2021 weisen die Auflagen gedruckter Presseerzeugnisse je nach Segment Rückgänge zwischen zwei und acht Prozent auf, während die ePaper-Verkäufe im Jahresvergleich im Segment der Tageszeitungen um rund 13 Prozent und im Bereich der Wochenzeitungen um rund 23 Prozent anstiegen. Betrachtet man die absoluten Zahlen, sind elektronische Varianten allerdings noch eher eine Randnotiz. Von allen bei der IVW gemeldeten Tageszeitungen wurden durchschnittlich pro Tag 13,4 Millionen Exemplare verkauft, ePaper in diesem Segment konnten sich im Schnitt nur etwa 2,1 Millionen mal pro Tag verkaufen.