Krieg in der Ukraine, Inflation, Hitzesommer - 2022 ist ein Krisenjahr. Und wie bei allen Krisen, gibt es auch hier Profiteure. Das sind zum Beispiel die großen Mineralölkonzern der Welt, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Exxon, Shell und Co. fahren infolge der hohen Öl- und Gaspreise Rekordgewinne ein. Zuletzt hat BP eine Verdreifachung seines Gewinns gemeldet. Energieriese Shell hat für das 2. Quartal 11,5 Milliarden US-Dollar Profit in den Büchern stehen - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahressquartal. TotalEnergies (Frankreich) konnte seinen Nettogewinn ebenfalls vervielfachen. Ähnlich sieht das bei den US-Energiekonzernen Exxon und Chevron aus. Lediglich der spanische Repsol-Konzern wartet mit einem eher unauffälligen Ergebnis auf.

Dass die Gewinne in der Öl- und Gasindustrie Krisengewinne sind, wird in den USA auch kritisch gesehen. Dazu heißt es beim Handelsblatt: "US-Präsident Joe Biden hat die Branche wiederholt öffentlich ermahnt und der Preistreiberei verdächtigt. Als Exxon für das erste Quartal den höchsten Gewinn seit sieben Jahren ausgewiesen hatte, kritisierte US-Präsident Joe Biden, die Ölkonzerne würden aus der globalen Angebotsverknappung Kapital schlagen und hohe Gewinne einfahren." Auch Olaf Scholz äußerte sich schon kritisch, wenn auch deutlich milder. Anfang Juli schrieb der Bundeskanzler auf Twitter: "Einige Firmen fahren in der derzeitigen Situation mit den steigenden Energiepreisen besonders große Gewinne ein. Das ist nicht ok."