Kreis Pinneberg (em) Vom Wasserstoff als Schlüssel der Energiewende über den Netzausbau bis hin zu Industrieansiedlungen: Beim 5. Infrastrukturforum Energieküste am 23. Mai diskutierten im Kreishaus Heide rund 150 Unternehmensvertreter sowie Akteure aus Forschung, Politik, Verwaltung und Kommunen über die zentralen Transformationsthemen im Echten Norden.

Kernnetz für den großräumigen Wasserstofftransport

Auf Bundesebene soll in diesem Sommer das Wasserstoff-Kernnetz für den großräumigen Transport von Wasserstoff genehmigt werden. Gleichzeitig muss in den Energiewenderegionen bereits jetzt der Umbau der Gas-Verteilernetze geplant werden. „Kürzlich haben wir zusammen mit den Netzbetreibern und der IHK eine Netzentwicklungsinitiative Wasserstoff bei uns im Land an den Start gebracht. Ziel der Initiative ist es, notwendige Anschlussleitungen zu identifizieren, die das Wasserstoff-Kernnetz in Schleswig-Holstein sinnvoll ergänzen können“, sagte Energiestaatssekretär Joschka Knuth im Rahmen des Forums.

Transformation der Industrie bereits Realität

„An der Energieküste ist die Transformation der Industrie bereits Realität. Die Firmen Northvolt und Holcim machen es vor, wie Energiewende geht, und nutzen den Standortvorteil des grünen Energieangebots an der Westküste. Diese grüne Energie fließt damit direkt in die regionale Wertschöpfung“, erklärte Steinburgs Landrat Claudius Teske. Nach dem Baustart der Batteriezell-Gigafabrik im März folgte Ende April der Spatenstich für das klimaneutrale Zementwerk der Firma Holcim. Bis 2029 will das Unternehmen die Produktion seines Zementwerks in Lägerdorf im Kreis Steinburg treibhausgasneutral gestalten.

Energiewende braucht passende Infrastruktur

„Der grüne Strom, den wir in der Nordsee und in Schleswig-Holstein produzieren, hilft unserer regionalen Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität. Um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen, brauchen wir jedoch auch die passende Infrastruktur, wie zum Beispiel neue Stromleitungen, Umspannwerke und Konverter“, so Knuth. Die Energiewende sei nur mit der passenden Infrastruktur zu schaffen, deshalb sei es umso wichtiger, den Umbau zügig anzupacken.