Kreis Pinneberg (em) Die Frühjahrsbelebung bleibt in diesem Jahr eher ein „laues Lüftchen“ denn eine frische Brise. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai weiter gesunken, im Vergleich zum Vorjahresmonat ist weiterhin ein Anstieg zu verzeichnen.
Im Kreis Pinneberg waren 10.259 Menschen arbeitslos gemeldet, 147 Personen weniger (-1 Prozent) als im April, aber 454 Personen bzw. 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,6 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent.
„Die getrübten Konjunkturaussichten führten in diesem Jahr zu einer schwächeren Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt als sonst üblich. Gleichzeitig bleibt der Arbeitsmarkt in unserer Region äußerst dynamisch. Mehr Menschen meldeten sich arbeitslos, aber auch mehr Menschen konnten eine neue Beschäftigung aufnehmen. Dies weist darauf hin, dass sich die Wirtschaft in einem strukturellen Umbruchsprozess befindet. In vielen Unternehmen finden die wichtigen Herausforderungen Demographie, Digitalisierung und Dekarbonisierung zunehmend Einzug“, erklärt Ronald Geist, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Elmshorn.
Im vergangenen Monat meldeten sich im Kreis Pinneberg 775 Personen aus einer Beschäftigung neu arbeitslos. Im gleichen Zeitraum nahmen 608 zuvor Arbeitslose eine Arbeit auf. Mit Qualifizierungen unterstützen Arbeitsagentur und Jobcenter Menschen z.B. beim Erwerb eines Berufsabschlusses oder bei der Anpassung vorhandener Kenntnisse an die aktuellen und zukünftigen Erfordernisse der Wirtschaft. Aktuell besuchen 783 Arbeitslose eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur gefördert wird. Dies sind 125 mehr als vor einem Jahr.
Auf der Seite der Personalnachfrage ist der Bestand an offenen Stellen weiter rückläufig, obwohl aktuell wieder mehr Stellen gemeldet wurden. Die meisten Stellenangebote gab es im verarbeitenden Gewerbe, im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bau- und Ausbaugewerbe. Qualifikation bleibt dabei gefragt - in vier von fünf Stellenausschreibungen wurden Fachkräfte gesucht.
„Mit den Abschlussprüfungen endet für viele junge Menschen jetzt wieder ihre Ausbildungszeit. Wer vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen werden kann, sollte sich bei der Arbeitsagentur melden. Die Chancen mit Hilfe unserer Stellenvermittlung schnell eine Anschlussbeschäftigung zu finden, stehen für viele Fachkräfte sehr gut,“ sagt Ronald Geist.
Weniger Ausbildungsplätze treffen auf mehr Interessierte
„Auf dem Ausbildungsmarkt wird es in diesem Jahr wieder etwas enger für Ausbildungssuchende. Mehr Jugendliche interessieren sich für eine Berufsausbildung, während einige Unternehmen derzeit zurückhaltender bei der Nachwuchsgewinnung sind. Wer in seinen Berufswünschen für Alternativen offen bleibt, kann weiterhin Ausbildungsmöglichkeiten bei interessanten Unternehmen finden. Die betriebliche Ausbildung bietet einen hervorragenden Einstieg in das Berufsleben mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen sollten ihren Nachwuchskräftebedarf langfristig vorausplanen. Bei der Suche nach der Fachkraft von morgen unterstützt die Arbeitsagentur“, sagt Ronald Geist.
Für den Ausbildungsstart in diesem Jahr meldeten sich im Kreis Pinneberg bislang 1.173 Ausbildungsplatzsuchende bei der Berufsberatung, dies sind 84 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Von den gemeldeten Bewerbern/innen waren Mitte Mai noch 613 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Unternehmen haben 1.401 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 60 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind 722 noch unbesetzt, beziehungsweise die Bewerbungsverfahren noch nicht abgeschlossen.
Ausbildungsinteressierte können kurzfristig einen Termin bei der Berufsberatung unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 4555500 oder im Internet unter #Ausbildungklarmachen vereinbaren. Die Top-10 der noch offenen Ausbildungsstellen zeigt nur einen Ausschnitt der betrieblichen Angebote. Die aktuellen Stellen sind in der Jobsuche unter www.arbeitsagentur.de zu finden.