Kreis Pinneberg. Gewerbegebiete sind selten Orte vielfältiger und blühender Natur. Das Gelände rund um das Kreishaus an der Kurt-Wagener-Straße in Elmshorn macht da keine Ausnahme. Ein Insektenhotel mit Blühwiese gibt es schon, doch bei der vorhandenen Fläche muss noch mehr gehen. Das zumindest ist die Überzeugung der SDG-Scouts.
SDG steht für Sustainable Development Goals – also die 2015 von den Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedeten 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Seit Anfang März 2025 wurden vier Nachwuchskräfte der Kreisverwaltung Pinneberg zu sogenannten SDG-Scouts ausgebildet. Ihr Auftrag: Sie sollen innerhalb der Kreisverwaltung Ansätze für nachhaltiges Handeln aufspüren. Jetzt haben die SDG-Scouts ihr Zertifikat bekommen und dürfen ein Nachhaltigkeits-Projekt umsetzen. Um Vögeln im versiegelten Gewerbegebiet Futter- und Nistmöglichkeiten anzubieten, sollen auf dem Außengelände der Kreisverwaltung Nistkästen und Futterstationen eingerichtet werden. Grünes Licht für diese Idee haben die SDG-Scouts schon von der Verwaltungsspitze bekommen.
„Das SDG-Programm ist eine Bereicherung sowohl für unsere Auszubildenden als auch für die Kreisverwaltung insgesamt“, sagt Andreas Köhler, Fachbereichsleiter Service und Digitalisierung. „Sie vernetzen sich mit Auszubildenden aus anderen Organisationen und arbeiten in Projektstrukturen an Themen, die über ihr sonstiges Aufgabenfeld hinausgehen. So entwickeln sie neue Kompetenzen und bringen frische Impulse für die nachhaltige Entwicklung in der Verwaltung.“
Einer der SDG-Scouts ist der Auszubildende Sascha Kühl. Er sagt: „Mir macht die Arbeit in dem Projekt unheimlich viel Spaß und mir ist klargeworden, dass Nachhaltigkeit nicht erst bei den Führungskräften beginnt. Sie beginnt mit uns – den Auszubildenden, den Nachwuchskräften und all denjenigen, die etwas bewegen wollen.“
Die Nachwuchskräfte sind zunächst in einer Workshop-Reihe im Hinblick auf die Nachhaltigkeits-Ziele geschult worden. In einer Praxisphase ging es dann darum, die bereits bestehenden Leistungen zur Nachhaltigkeit innerhalb der eigenen Organisation zu erfassen und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. Im Anschluss haben die Auszubildenden mit den Nistkästen und Futterplätzen eine eigene Projektidee für die Kreisverwaltung entwickelt.
Mit dem SDG-Scout-Zertifikat in der Hand geht es nun zurück an die Arbeit, denn das Projekt ist noch lange nicht vorbei. Es folgt nun die konkrete Umsetzung – und auch weitere Projekt-Ideen sind willkommen.
Foto: Fachbereichsleiter Andreas Köhler (Mitte) mit den zertifizierten Nachwuchskräften (v.l.n.r.) Sascha Kühl, Anneke Henne, Eva Slomianka und Luis Göttsch.