Hamburg (em/fg) Vor Jahren habe ich Kuba besucht, als Fidel Castro noch im Amt war. An einem herrlich sonnigen Tag ruhe ich mich im Schatten aus und beobachte Erstaunliches: Eine beleibte Frau hat offensichtlich die Aufgabe, in der Hitze den Platz zu fegen. Sie ist jedoch bestens gelaunt, summt Melodien und hält immer wieder ein Pläuschchen mit Passanten. Dann fegt sie wieder ein bisschen und singt weiter. „Zwar ‚nur‘ Straßenfegerin, aber eine glückliche Person“, denke ich. Und das gleiche Gefühl stellt sich regelmäßig bei mir ein, als ich dieses Jahr unter dem Motto #niezuvorgemacht ohne Geld einen Monat lang durch Deutschland reise.

Im Normalfall höre ich aber anderes, wenn ich gegen Ende der Woche in der Bahn unterwegs bin. „Yippie, das Wochenende ist in Sicht!“. Nur nach dem viel zu kurzen Wochenende lauert jede Woche aufs Neue der bitterböse Montag an dem sich viele Menschen wieder zur Arbeit zwingen. Ich erzähle Ihnen nichts Neues und Sie kennen den Spruch sicher auch: Nicht der Montag ist das Problem, es ist Ihr Job!

So viel verschwendete Lebenszeit und Lebensqualität
Vielen Leuten ist es bewusst, dass diese Unlust nicht am Wochentag liegt, sondern an ihrem Job. Aus Angst, sich zu verändern, oder Bequemlichkeit quälen sie sich Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Lassen Sie sich das mal auf der Zunge zergehen: Wenn Sie keinen Bock auf Ihre Arbeit haben und trotzdem nichts verändern, dann verschwenden Sie in einem Jahr ca. 2.000 Stunden Lebenszeit und damit auch Lebensqualität. Ja hallo, geht’s noch?! Das ist fast ein Viertel des Jahres. Einfach vergeudet, mit Dingen, die nichts zum Wohlbefinden beitragen. Aber anstatt wirklich was zu tun, damit der Job und somit auch das Leben wieder mehr Freude bringen, ergötzt sich die Twittergemeinde wöchentlich am Hashtag „Bergfest“ nur noch zwei Tage quälen bis zum erlösenden Wochenende. Das kann doch nicht wahr sein! Die einzige Lösung: Suchen Sie sich einen Job, der Ihnen Spaß bringt, der Sie bereichert und auf den Sie wirklich Lust haben.

Ein neuer Job muss her
Jetzt höre ich Ihre innere Stimme schreien: „Aber ich kann doch nicht.“ Exakt die gleiche Reaktion habe ich erhalten, als ich mich entschloss, einen Monat meinen Alltag hinter mir zu lassen und ohne Geld durch Deutschland zu reisen. Leben von Tag zu Tag, keine geregelten Mahlzeiten, kein festes Dach über dem Kopf. Einfach ist es nicht aber es geht. Das muss bei einem unbefriedigenden Job nicht immer der Arbeitgeberwechsel sein, manchmal genügt es auch, mit dem Chef zu sprechen, ob Sie ein anderes Aufgabengebiet übernehmen können. Und natürlich ist die Freude an der Arbeit auch Einstellungssache: Die Straßenfegerin auf Kuba zum Beispiel hatte trotz ärmlicher Verhältnisse und des vermeintlich einfachen Jobs gute Laune. Sie machte halt zwischendurch ein Päuschen, wenn es zu anstrengend war. Sie gestaltete sich ihren Job, wie es ihr gut tat.

Anstrengung lohnt sich
Sich auf Neues einzulassen, ist zunächst einmal anstrengend. Die Anstrengung wird jedoch belohnt, wenn Sie sie überwinden und das Ergebnis für Sie spürbar ist. So ging es mir jedenfalls, als ich auf meiner #niezuvorgemacht- Reise meine erste Mahlzeit spendiert bekam, mir die erste Übernachtung gesichert hatte, die erste herausfordernde Challenge gemeistert hatte. Die Anstrengung, Neues zu wagen, und die Freude hinterher sind aber täglich spürbar. Und auch für Sie lohnt es sich, neue Wege zu gehen und so wieder mehr Freude an der Arbeit zu finden.

Was Ihnen wirklich Freude bereitet
• Wie Sie herausfinden, woran Sie wirklich Freude haben? Denken Sie zurück und hören Sie tief in sich rein.
• Wovon haben Sie als Kind geträumt?
• Welche dieser Träume möchten Sie immer noch realisieren?
• Was erzeugt bei Ihnen Gänsehaut im guten Sinn?
• Was möchten Sie noch tun, bevor Sie den Löffel abgeben?
• Wen bewundern Sie? Und warum?
• Wen beneiden Sie? Und um was?
• Wer wären Sie gerne?
• Was finden Sie an Ihrem Job toll? Was nicht?
• Welche Facette Ihrer Arbeit macht Ihnen richtig viel Spaß?
• Gibt es Jobs, die diese Facette als Schwerpunkt haben?

Wenn Sie sich Ihre Antworten anschauen, werden sie feststellen, dass es Schnittmengen gibt. In der Regel finden sich dort genau die Dinge, die Ihnen Freude bereiten. Und genau zu diesen Dingen, die Ihnen wichtig sind, gibt es auch den passenden Job. Also los, packen Sie es an und machen Sie aus dem „Monster-Montag“ einen „Endlich-darf-ich-wieder-Montag“.