Itzehoe (em) Der Aufbau eines Netzes von Schnellladestationen für Elektroautos entlang der Landesentwicklungsachse A23/B5 zwischen Hamburg und der dänischen Grenze kommt voran. Eine Machbarkeitsstudie der Regionalen Kooperation A23/B5 zeigt, wo die Ladestationen betrieben werden können.

Die Machbarkeitsstudie ermittelt den Bedarf für die neue Ladeinfrastruktur und gibt Aufschluss über geeignete Standorte für Ladepunkte in den vier Kreisen Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg. In der ersten Umsetzungsphase empfiehlt die Studie die Errichtung von fünf Ladestationen an den Standorten Pinneberg, Itzehoe, Heide, Husum und Niebüll.

Standorte erfasst und bewertet
Weitere 14 Ladepunkte werden für eine flächendeckende Versorgung benötigt. Die Gutachter Bernd Wolfgang Hawel und Jacob Hawel vom Büro Stadt und Land haben in den vergangenen Monaten öffentliche und private Flächen, zum Beispiel im Umfeld von Einzelhandelsobjekten, untersucht. Aspekte wie die Erreichbarkeit, verfügbarer Stromanschluss, aber auch die Aufenthaltsqualität für Kunden wurden für jeden potenziellen Standort systematisch erfasst und bewertet. Die Studie zeigt darüber hinaus, dass vor allem die nahe an der Landesentwicklungsachse gelegenen und voraussichtlich stark frequentierten Stationen innerhalb kurzer Zeit rentabel betrieben werden könnten.

Investoren gesucht
„Eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur in den vier Kreisen wird jedoch ohne öffentliche Fördergelder nicht realisierbar sein“, schätzen die Gutachter. Erste Gespräche mit interessierten Betreibern von Schnellladestationen haben bereits stattgefunden. „Das Interesse von potenziellen Betreibern ist groß. Es gibt bereits Interessensbekundungen von Unternehmen, die gerne sofort in einige Ladestationen investieren möchten. Weitere Interessierte sind aufgefordert, sich zu engagieren“, sagt Gunnar Thöle, Klimaschutzmanager des Kreises Nordfriesland und Leiter des Projekts. Die Machbarkeitsstudie steht auf der Internetseite der Regionalen Kooperation unter www.rek-a23-b5.de zum Download zur Verfügung. Interessierte, die Standorte realisieren möchten, können sich zur Absprache, Koordination und weiteren Unterstützung an den Projektleiter wenden. Am 3. September 2015 wurde die Studie im Rahmen des Verkehrsforums Westküste der Regionalen Kooperation im Kreishaus des Kreises Dithmarschen interessierten kommunalen Akteuren und potenziellen Betreibern vorgestellt.

Hintergrund und Zielsetzung
Das Aufladen eines Elektroautos an herkömmlichen Ladestationen dauert bis zu sechs Stunden. An einer Schnellladestation hingegen ist der Akku, je nach Autotyp, in 20 bis 30 Minuten für weitere 100 km Fahrtstrecke aufgeladen. Das geplante Schnellladenetz ermöglicht somit auch weitere Strecken komfortabel mit dem Elektroauto zurückzulegen. Es soll die drei gängigen Steckersysteme vorsehen, so dass alle Elektroautotypen die Schnellladestationen nutzen können. „So können Touristen und Tagesgäste zum Beispiel aus Hamburg künftig bequem an der Westküste und der Unterelbe mit dem Elektroauto unterwegs sein. Aber auch für Einheimische ist das Angebot interessant“, so Thöle.