Norderstedt (em/mp) Im NORDPORT- Tower in Norderstedt saßen mit Stefan Witt und Birgit Wieczorek die Vorsitzenden der zwei große Verbände Norderstedts an einem Tisch, um über die Stadt zu sprechen.

Verlagsleiter Sven Boysen stellte ihnen Fragen zu gemeinsamen Projekten, aktuellen Events und den Unterschieden zwischen den Verbänden.

Warum braucht Norderstedt die großen Zwei?

Wieczorek: Wir bieten den Unternehmern gemeinsam ein aktives Netzwerk, das die Interessen in der Region verbindet.

Witt: Sicherlich haben beide Vereine mit insgesamt weit über 500 Mitgliedern ein mittlerweile sehr großes Netzwerk. Dennoch denke ich, ist Größe hier nicht entscheidend, sondern die Qualität der Arbeit. Für Norderstedt Marketing darf ich sagen, dass seit Vereinsgründung im Jahre 1997 die unzähligen Events, Veranstaltungen, Broschüren und die Arbeit rund um das Logo und den Slogan „Norderstedt - eine Idee voraus“ für sich sprechen und damit der Verein seine Berechtigung nachgewiesen hat.

BDS und Norderstedt Marketing - Gibt es gemeinsame Ziele?

Witt: Ja, natürlich. Der vom Norderstedt Marketing initiierte seit 2009 ins Leben gerufene „Idee voraus Wettbewerb“, der mit dem „DAZZentrum“ in 2009 und der „Schokoladendruckerei“ von Ilka Reher in 2010 würdige Preisträger hatte, wird vom Bund der Selbständigen unterstützt.
Weiterhin gibt es viele Doppelmitgliedschaften im Bund der Selbständigen und Norderstedt Marketing. So wird Netzwerkarbeit hier sehr wörtlich genommen. Ideen werden ausgetauscht und Synergien für zukünftige Entwicklungen in der Stadt Norderstedt können optimal genutzt werden.

Wieczorek: Unser großes, gemeinsames Ziel ist es, die Unternehmer und die Wirtschaft in Norderstedt miteinander bekannt zu machen und die Kommunikation untereinander zu fördern.

Wie ist die genaue Ausrichtung der Verbände?

Witt: In Norderstedt Marketing arbeiten öffentliche Verwaltung, Vereine, Verbände, Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen zusammen mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort zu fördern, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern, die Identifikation mit der Stadt zu stärken und die Stadt zum Anziehungspunkt für neue Bürger und Unternehmen sowie für Gäste von außerhalb zu machen.
In der Präambel ist damit die gedeihliche Entwicklung der Stadt Norderstedt beschrieben und zum Ziel gesetzt worden. Stadtmarketing als solches ist das Vehikel um das Image der Stadt nach innen und außen zu verbessern und soll eine Schnittstelle für die konstruktive Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Verwaltung und Privaten initiieren. Insofern zielt das Stadtmarketing nicht nur auf die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch auf weiche Standortfaktoren ab. Projekte wie „notinsel“, „Marktplatz für gute Geschäfte“, Norderstedts Stadtcafé „Fairflixt good“, der Einkaufsführer und viele andere Dinge bringen dieses zum Ausdruck.

Wieczorek: Der BDS hat den Slogan: „Wir sind eine Gemeinschaft - und Sie gehören dazu“. Als die große wirtschaftliche Vereinigung im Norden bietet der über 450 Mitglieder starke Bund der Selbständigen kleinen und mittelständischen Unternehmen ein persönliches Netzwerk.
Wir verstehen uns als Sprachrohr und Netzwerker, denn wir verbinden Unternehmen, die nebenan Geschäfte machen. Dies können Sie in einer persönlichen Atmosphäre bei unserem Businessfrühstück, das jeweils am 3. Donnerstag im Monat um 8.00 Uhr im Parkhotel Norderstedt stattfindet oder in zahlreichen Afterwork- Veranstaltungen und Unternehmensbesichtigungen erfahren.

Was macht das Umfeld Norderstedt so attraktiv?

Wieczorek: Die zentrale Anbindung an die Autobahn A 7 und die Achse in Richtung Skandinavien und Flughafen, drei U-Bahnanschlüsse sowie die gute Verbindung zur Hamburger City spielen eine wichtige Rolle. Norderstedt bietet eben eine sehr gute Infrastruktur und ist ein bekannter Wirtschaftsstandort über die Grenzen hinaus, durch die Ansiedelung von nationalen und internationalen Firmen.
Auch in der Freizeit gibt es hier viel zu entdecken: Viel Grün, tolle Reit-, Fahrrad- und Wanderwege und das Erlebnisbad ARRIBA. Es gibt viele Spielplätze für Kinder und Familien. Kulturell bietet Norderstedt die Volkshochschule mit einem großen Angebot sowie eine städtische Musikschule. In der TriBühne kann man verschiedene Veranstaltungen, Konzerte und Theaterstücke genießen sowie im Kino die neuesten Filme anschauen.
Alles ist klein und überschaubar sowie in kurzen Wegen zu erreichen.

Witt: Norderstedt ist zum einen ein prosperierender Standort mit namhaften Wirtschaftsunternehmen, aber auch dem typischen und unerlässlichen mittelständischen Gewerbebetrieben. Damit ist Norderstedt ein attraktiver Arbeitsstandort. Die Infrastruktur der Stadt und ihre Lage in der Metropolregion sind ideal. Aber auch als Wohnstandort ist Norderstedt beliebt. Die Abwechslung zwischen Wohnen im Grünen und Leben am Rande einer Metropole haben ihre Vorzüge und machen Norderstedt sympathisch.

Mit welchen aktuellen Projekten beschäftigen Sie sich derzeit?

Witt: Die Arbeit von Norderstedt Marketing wird in drei Arbeitskreisen organisiert. Jeder Arbeitskreis hat derzeit aktuelle Projekte. Ich will hier nur einige nennen:
Der Arbeitskreis Wirtschaft beschäftigt sich derzeit mit der Organisation des Abends der Norderstedter Wirtschaft, der Neuauflage des Einkaufsführers, der Weiterentwicklung des Projektes „notinsel“ und dem Wirtschaftsstandortmarketing „Ideenreich Norderstedt“.
Der Arbeitskreis „Leben“ ist in der heißen Phase zur Vorbereitung der Bronzeplatten „Tue Gutes und gehe drüber“ für die Landesgartenschau, organisiert den Ball der Kultur und ist in Vorbereitung für das Mittelalter- Fest im Willy-Brandt-Park. Der Arbeitskreis „Marke“ organisiert den „Idee voraus - Wettbewerb“ und ist verantwortlich für das Merchandising rund um das Logo „Norderstedt - eine Idee voraus“.
Daneben sind das Schleswig-Holstein Musik Festival und eine geplante Großveranstaltung auf dem Gelände der Landesgartenschau in Vorbereitung.

Wieczorek: Das monatliche Businessfrühstück, bei dem Unternehmer sich gegenseitig kennenlernen und ihr Netzwerk erweitern können, die Open-House Veranstaltungen, bei denen die Mitglieder die Möglichkeit haben, einmal andere Unternehmen kennen zu lernen; die nächsten Afterwork-Veranstaltungen mit informativen Vorträgen für die Unternehmer sowie die BBQ-Veranstaltung mit Grill, Musik und Tanz bei einem traumhaften Blick aufs Wasser auf dem Gelände der Landesgartenschau, auf dem Unternehmer und deren Partner sich in lockerer Atmosphäre kennenlernen können. Als letztes und größtes Projekt ist die BDS Herbstmesse am 2.-3. Oktober im Rathaus in Planung.

Wie eng ist der Kontakt zwischen dem BDS und NoMa?

Witt: Allein durch viele Doppelmitgliedschaften in den Vereinen besteht ein großes Verständnis für die gegenseitige Arbeit. In einem Jahresauftaktgespräch Anfang 2011 konnte ich mit Frau Wieczorek die Jahres- und Terminplanung besprechen, um von vornherein Terminüberschneidungen auszuschließen. Auch konnten Gemeinsamkeiten oder Möglichkeiten der Zusammenarbeit abgestimmt werden. Diese Entwicklung ist sinnvoll.

Wieczorek: BDS Mitglieder wirken in Arbeitskreisen mit und fördern Projekte wie den „eine Idee voraus Wettbewerb“. Gemeinsame Jahresgespräche sichern den gegenseitigen Erfahrungsaustausch.

Das derzeit größte Ereignis steht mit der Landesgartenschau unmittelbar bevor. Sind sie involviert?

Wieczorek: Der Bund der Selbständigen unterstützt die Landesgartenschau in Norderstedt, da sie gerade den Unternehmern viel zu bieten hat. So können Unternehmer ihren Betriebsausflug in einem erholsamen Ambiente feiern, neue Produkte auf dem Gelände vorstellen und den Teamgeist ihres Unternehmen fördern.
Darüber hinaus ermöglichen die Lokalitäten der Landesgartenschau auch Tagungen und Firmenveranstaltungen in einem außergewöhnlichen Ambiente. Dauerkarten und Musikveranstaltungen, sowie Beachclub und Gastronomie laden ebenfalls zur privaten Nutzung ein.

Witt: Ja, und das sehr gerne. Bereits in der Bewerbungsphase um eine Landesgartenschau in Schleswig- Holstein war Norderstedt Marketing Unterstützer für diese Sache. Die einmalige Chance, Norderstedt weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt zu machen und zum Anziehungspunkt für Gäste zu werden, wurde und wird unterstützt.
Norderstedt Marketing war Initiator zur Gründung des Fördervereins der mit Frau Eichner eine sehr gute Vorsitzende und Unterstützerin der Landesgartenschau hat.
Derzeit wird an einer Veranstaltung im Rahmen der Landesgartenschau gearbeitet, die auch über die Landesgartenschau hinaus in den nächsten Jahren Bestand haben soll, damit auch hier ein Beitrag zur Nachnutzung des Geländes geleistet wird. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, diese Landesgartenschau zu ihrer Landesgartenschau zu machen und zum Gelingen beizutragen.

Eine Frage zum Abschluss. Wie sieht, Ihrer Meinung nach, der Wirtschaftsstandort Norderstedt im Jahr 2030 aus?

Wieczorek: Als Stadt mit dem Slogan „Norderstedt - eine Idee voraus“ wird sich Norderstedt als eine Stadt, die für Klimaschutz und innovative Wirtschaftsförderung und attraktives Wohnen steht, auszeichnen. Die Schaffung von sozialverträglichen Energien wird sich auszahlen. Die Ortsumgehung von Verkehr und Fluglärmreduzierung wird zur Beliebtheit der Stadt beitragen. Die Stärkung der Haupteinkaufszentren und der Erhalt der Nahversorgung wird ein Thema sein, genauso wie der eigene Autobahnanschluss an die A7. Attraktive Gewerbegebiete mit zentraler Verkehrsanbindung prägen das Stadtbild.
Die Entstehung von Wohnanlagen mit Senioren-Wohngemeinschaften in zentraler Versorgungslage sowie Wohnen, Arbeiten und Erholen im Grünen, wird im Mittelpunkt stehen.
Und weil wir so viele innovative Unternehmer haben, ist bestimmt jemand dabei, der fliegende Autos erfunden hat, mit denen wir dann ganz geräuschlos und ohne Stau in unser Unternehmen fahren werden.

Witt: Norderstedt ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Der Stadtpark ist zum Ausflugsziel für viele Menschen geworden.
Erholung im Grünen wurde hier verwirklicht. Norderstedt hat neue Maßstäbe gesetzt - einerseits im Rahmen Energieeffizienter, klimafreundlicher Stromerzeugung, andererseits ist Norderstedt aufgrund der Hightech-Entwicklung von wilhelm. tel, einer der gefragtesten Standorte für Technologie und Wirtschaftsunternehmen.
Die Wohnquartiere wurden durch gezielte städtebaurechtliche Planungen attraktiv gestaltet und das Wohnen mehrerer Generationen unter einem Dach hat neue Maßstäbe gesetzt.
Der Weg zum Flughafen Hamburg wurde geöffnet und führte so zu weiteren Ansiedlungen von Firmen im NORDPORT.
Norderstedt gilt als Musterbeispiel für städtebauliche Entwicklung unter Beachtung der dafür notwendigen Wohnqualität.