Norderstedt (em/mp) Mit vielen gemeinsamen Veranstaltungen, attraktiven Angeboten und ganz viel Service und Freundlichkeit haben die Unternehmen des Initiativkreises Ulzburger Straße in Norderstedt eine beliebte Einkaufsstraße geschaffen. Die Vorsitzende des Initiativkreises, Susanne Schneider (Foto oben), erklärt im Interview wie es dazu kam und welche Projekte für die Zukunft geplant sind.
Wie hat es mit den Aktivitäten an der Ulzburger Straße begonnen?
Umfangreiche Baumaßnahmen an der Ulzburger Straße waren der Grund der Erstveranstaltung. Aus der großen Anzahl an Teilnehmern wurde der Wunsch deutlich, gemeinsam etwas für das Image der Ulzburger Straße zu tun. Erste Aktivitäten haben wir noch als lockerer Zusammenschluss durchgeführt, später ist dann der Verein „Initiativkreis Die Ulzburger Straße e.V.“ (IKUS) gegründet worden, dem von Anfang an über 50 Mitglieder angehörten.
Wie schaffen Sie es, die Unternehmen an der Ulzburger Straße mitzunehmen?
Viele kompetente Kollegen, die sich hervorragend ergänzen, sowie regelmäßige Treffen lassen neue Ideen wachsen. Die erfolgreich durchgeführten Aktionen der vergangenen Jahre haben eine Basis des Vertrauens geschaffen. Aber es soll auch nicht verschwiegen werden, dass großer persönlicher Einsatz eines aktiven Kreises dahinter steht.
Wann ist für die neuen Unternehmer klar, dass sie sich als Unternehmer engagieren müssen?
Zunächst einmal gibt es an unserer Straße kein Muss! Jeder Unternehmer entscheidet sich aus freien Stücken, für einen geringen Jahresbeitrag Mitglied zu werden. Und dann steht es ihm frei, sich jeweils an den einzelnen Aktionen mit einem separaten Organisationsbeitrag zu beteiligen. Neue Unternehmer in der Straße begrüßt der Vorstand offiziell mit einem Blumenstrauß und vermittelt persönlich Einblicke in die Arbeit des Initiativkreises. Unser Ruf als erfolgreiche Kooperative eilt uns voraus, so dass neue Unternehmen eine große Bereitschaft zum Zusammenschluss mitbringen.
Straßeninitiativen der Kaufleute gibt es heute in jeder Stadt - Warum gehen Dinge in der Ulzburger Straße, die an anderer Stelle nicht gehen?
Die Bereitschaft im Kollegenkreis zur Mitarbeit ist groß. In der Ulzburger Straße hat man verstanden, dass gemeinsam eine andere Präsenz zu erzielen ist, als jeder Einzelne alleine erreichen kann. Dazu trägt auch der eigenständige optische Auftritt in all unseren Werbemaßnahmen bei, der einen hohen Wiedererkennungswert besitzt und unsere Einkaufsmeile frisch und sympathisch präsentiert.
Ihr Rat an Werbegemeinschaften, die sich bewegen wollen?
In dieser Frage ist der beste Rat, den ich geben kann, bereits enthalten: Wer etwas erreichen will, muss sich bewegen!
Was sind derzeit Ihre Hauptprojekte?
Eines unserer größten Projekte ist das Straßenfest Ulzburger Straße, das in diesem Jahr am 18. September anlässlich der europäischen Woche der Mobilität am autofreien Sonntag auf der Ulzburger Straße bereits zum 4. Mal in Zusammenarbeit mit der Stadt Norderstedt stattfindet. Zu diesem Zweck wird die Straße auf 900 m voll gesperrt. In den letzten Jahren fanden sich mehr als 30.000 Besu- cher zu Fuß oder mit dem Fahrrad ein. Eine der großen Hauptattraktionen ist der Umzug „Moviemento“, mit mehr als 250 Akteuren, Tänzern, Musikern, Sportgruppen und vielem mehr. Neben dem Spaß für die Bürger hat das Fest für uns Unternehmer auch den ernsten Hintergrund, sich sozial zu engagieren z. B. in diesem Jahr für den Norderstedter „Lichtblick“. Wir arbeiten außerdem an mehreren kleinen Veranstaltungen, die jeweils im Frühjahr und Advent stattfinden, die sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen und sich auch etabliert haben.
Was ist in Planung?
Ein langfristiges Projekt sind bauliche Maßnahmen an der Ulzburger Straße, um die Attraktivität der Einkaufsmeile zu erhöhen. In die Überlegungen eines von der Stadt beauftragten Planungsbüros durften Anwohner und Unternehmer ihre Wünsche und Ideen einbringen. Die Ergebnisse werden auf dem Straßenfest präsentiert. Wir hoffen, dass die Vorschläge trotz knapper Kassen in den nächsten Jahren umgesetzt werden und so auch von der öffentlichen Hand ein Beitrag geleistet wird, um den Norderstedter Bürgern und Bürgerinnen die Vielfalt des persönlich geführten Facheinzelhandels zu erhalten.
Welches sind Ihre Ziele für die Zukunft?
Wir wollen die Bedeutung der Ulzburger Straße als attraktives Nahversorgungszentrum für Norderstedts Mitte sichern und möglichst noch ausbauen. Dabei freuen wir uns über jede Unterstützung aus der Politik und der Verwaltung, wir wollen aber vor allem mit eigenem Engagement und innovativen Ideen beim Verbraucher für unsere Angebote und für unsere Einkaufsmeile werben.
Wie erfolgreich ist in Norderstedt das Zusammenspiel mit der Politik und der Verwaltung?
Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir durch die Stadtverwaltung erfahren - von der engen Kooperation bei der Gestaltung des Straßenfestes bis hin zu baulichen Verbesserungen. Und wir freuen uns natürlich, dass auch die Politik unser eigenes Engagement positiv wahrnimmt. Wenn beide Seiten, Politik und Verwaltung auf der einen Seite und wir Geschäftsleute auf der anderen, gut zusammenarbeiten, hat auch in Zeiten des Internets und der großen Einkaufszentren der persönlich geführte Facheinzelhandel seine Chance. Und ich hoffe sehr, dass auch die Norderstedter und Norderstedterinnen dies so sehen und unseren Service zu schätzen wissen.
Foto von links: Michael Schlichting vom „Lichtblick“, Patrick Koch von der Sparkasse Südholstein, Susanne Schneider von Lüdemann und Henning Schurbohm von Elektro-Alster-Nord GmbH & Co. KG freuen sich über die 2.500 Euro für Licht-Blick.