Tornesch (ab/lh) Controlling- Dienstleistungen können eine unersätzliche Bereicherung und Hilfe für jedes Unternehmen sein. Es unterstützt dabei, Risiken und Chancen in der Zukunft zu erkennen und kann sogar Firmenpleiten verhindern. Hatje-Backhove gründete im Jahr 2004 sein Unternehmen „backhove controlling & accounting“ und bietet als erfahrener Freelancer seine kompetenten Kenntnisse im Controlling- Bereich an. Eine Arbeit die er mit Fachwissen und Begeisterung durchführt.
Erzählen Sie mir etwas von der Gründungsgeschichte des Unternehmens.
Mein damaliger Arbeitgeber ging fast pleite und ich erlebte, dass eine Anstellung heute keine Jobgarantie mehr ist. Da ich aber weiterhin Erbsenzähler, Zahlenjongleur und Zukunftsforscher bleiben wollte, belegte ich in Hamburg einen Kurs für Existenzgründer, meldete mich beim Finanzamt an und machte weiterhin genau das Gleiche, was ich immer gemacht hatte, nur auf eigene Rechnung.
In welchen Bereichen liegen die Hauptaufgaben Ihres Unternehmens?
Ich biete mich als freier Mitarbeiter für die Unterstützung der Entscheider beim Kunden mit aussagekräftigen Auswertungen und Analysen aller Geschäftstätigkeiten an. Dies trägt dann dazu bei, dass Chancen in der Zukunft besser genutzt werden können und dass man Risiken frühzeitig erkennt. Die Einen möchten nur eine genauere Analyse der BWA vom Steuerberater, die Anderen ziehen ihr Unternehmen auf links, um auch noch die kleinste Kosteneinflussgröße zu kennen. Ich richte mich da ganz nach den Wünschen des Kunden. Als sogenannter Controller bin ich dadurch für das Unternehmen wie ein Navigator auf einem Schiff, der den Kapitän in dem Meer der Wirtschaft durch die Untiefen und Kliffs lotst. Wenn der Kapitän nicht gleichzeitig auch Navigator ist, braucht er immer jemanden, der ihn als Lotse unterstützt. Anderenfalls ist es so, als fährt man mit 180 Kilometer pro Stunde auf der Autobahn und schaut dabei nur in den Rückspiegel.
Was ist das Besondere an Ihrem Unternehmen?
Wie heben Sie sich im Vergleich zu anderen ab? Als ich 2004 das Unternehmen gründete, habe ich kaum jemanden gefunden, der für kleinere Unternehmen Controlling-Dienstleistungen angeboten hat. Es gab freie Buchhalter und Interim-Manager im Controlling für größere Unternehmen. Ich hatte ziemliches Neuland betreten, was sich aber inzwischen gewandelt hat. Zumindest in Süd- und Westdeutschland gibt es einige Controlling-Dienstleister, im Norden sind viele noch mit der BWA und Prognoserechnung des Steuerberaters zufrieden. Der Controller prognostiziert aber nicht, er dokumentiert und koordiniert die Planung als geistige Vorwegnahme zukünftigen Tathandelns. Viele Geschäftsführer finden aber immer noch die Zeit, das selbst zu machen, statt sich auf die Funktionen im Unternehmen zu konzentrieren. Die Dokumentation und Koordination der Planungen kann man gut delegieren. Natürlich gemäß der Vorstellungen, die der Chef und die Entscheider haben. Ob ich besser bin, als andere Controller vermag ich nicht zu beurteilen. Das Controlling ist immer nur so gut, wie die Informationen, die ihm zugrundeliegen. Der eine Controller kann gut Fragen stellen, der andere ist auch nicht schlecht. Die Instrumente beherrschen alle.
Welches ist die Zielgruppe, die Sie mit Ihren Leistungen ansprechen möchten?
Ich habe 20 Jahre Erfahrungen aus Unternehmen aller Größenordnungen, ebenso Handel wie Dienstleistungen und verarbeitendes Gewerbe, vom Handwerk bis zum Automobilzulieferer. Eine Ablaufanalyse und Kalkulation der Fertigung ist ohnehin bei jedem Unternehmen individuell. Im Einkauf, dem Vertrieb und der Verwaltung gestalten sich die Herausforderungen branchenübergreifend ähnlich. Ein Key-Account-Manager ist eben ein Key-Account-Manager. Ich bevorzuge den Mittelstand, das Unternehmen darf nicht zu groß und nicht zu klein sein. Es sei denn, die Aufgabe für mich ist besonders spannend.
Wie viele Mitarbeiter gehören Ihrem Team an?
Ich füge mich als Teammitglied beim Unternehmen ein, als wäre ich angestellt. Rechtlich bin ich als freier Mitarbeiter aber Einzelkämpfer, auch wenn ich den ein oder anderen Mitbewerber bei Bedarf mit ins Boot holen könnte.
Lieben Sie Ihre Arbeit?
Sind Sie zufrieden mit ihr? Ich bin während meines Studiums durch Zufall an das Thema Controlling geraten, weil ich Studienanfänger in Kostenrechnung ausbilden durfte. Danach wollte ich nie wieder etwas anderes machen, als marktorientiertes Controlling. Bis heute.
Wie sehen Sie die Zukunft für Ihr Unternehmen, welche Maßnahmen werden Sie in der Zukunft ergreifen?
Wenn wir aufhören besser zu werden, hören wir auf, gut zu sein. Ständige Fortbildung und der fachliche Erfahrungsaustausch mit Kollegen werden auch in Zukunft immer dazu gehören.
Was halten Sie von Ihrem Standort?
Im Süden wäre ich mehr gefragt, aber ich liebe Hamburg und die Meere.
Wenn Sie auf die Jahre Ihrer Geschäftstätigkeit zurückschauen, gibt es da etwas, das Sie gerne anders gemacht hätten?
Ich hätte vor der Gründung im Lotto gewonnen und Unmengen an Werbespots für Controlling-Dienstleistungen geschaltet. Dann würde es den Unternehmen in Deutschland noch besser gehen und viele Insolvenzen wären absehbar gewesen. Welcher Handwerker hat schon eine Deckungsbeitragsrechnung?
Und nun abschließend die letzte Frage: Würden Sie den Lesern Ihren persönlichen Wunsch mitteilen?
Dass ich auch im Rentenalter so fit bin, dass ich immer mit meinen Controlling-Erfahrungen gefragt bleibe. Oder ich eröffne ein Restaurant mit deutschen Spezialitäten in der Toskana. Cucina tedesca. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Foto: Bundesweit arbeitet Hatje-Backhove als Controller.