Bad Bramstedt (em/lr) Der lange Winter hat vielerlei Auswirkungen, doch in wie weit beeinflusst er auch den Arbeitsmarkt? Frank-J. Weise, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA) klärt auf.

„Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich insgesamt weiter in einer guten Grundverfassung, die aktuelle Entwicklung ist allerdings eher gedämpft“, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank-J. Weise. Im Zuge der Frühjahrsbelebung ist die Arbeitslosigkeit im April weiter gesunken. Sie hat gegenüber März um 78.000 auf 3.020.000 abgenommen. Dass der Rückgang geringer ausfiel als sonst in einem April, dürfte mit den länger anhaltenden witterungsbedingten Einschränkungen in diesem Jahr zusammenhängen. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat daher um 4.000 angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren 57.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief sich im April 2013 auf 3.989.000 Personen. Das waren 7.000 weniger als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit weiter gesunken ist, hängt auch damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im März 2,37 Millionen und die Erwerbslosenquote lag bei 5,6 Prozent.

Arbeitskräftenachfrage
Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften hat im April deutlich nachgegeben. 441.000 Arbeitsstellen waren bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, das sind 58.000 weniger als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind zurzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro, Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Verkauf und Gesundheit.