Hamburg (em/kv) Der „Diesel-Skandal“, von vielen auch „Dieselgate“ genannt, ist immer noch in aller Munde. Zur Erinnerung: Es ging um die Tatsache, dass in Fahrzeugen verschiedenster Hersteller, mittels perfider Sensorik den Testern auf den Prüfständen ein vermeintlich sauberes Dieselfahrzeug vorgespielt wurde. Auf dem Umweltwirtschaftsgipfel nutzte der Präses der Handelskammer, Tobias Bergmann die Gelegenheit zu einer Stellungnahme.

„Der ‚Diesel-Skandal‘ droht den Hamburger Unternehmen zu schaden, obwohl Hamburg kein führender Automobilstandort in Deutschland ist. Die Wirtschaft in unserer Hansestadt ist exportorientiert und ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Hamburger Unternehmen ist die starke Marke ‚Made in Germany‘. Und das Ansehen dieser Marke hat im Ausland unter dem ‚Diesel-Skandal‘ gelitten. Aber die Auswirkungen des Skandals treffen die Hamburger Wirtschaft nicht nur mittelbar über den Imageschaden, sondern auch direkt: Nach ersten groben Schätzungen der Handelskammer entstehen den Unternehmen Wertverluste in einer Größenordnung von bis zu 273 Millionen Euro. Diesem Thema werden wir weiter nachgehen und in Kürze eine genauere Berechnung vorlegen“, so der Präses der Handelskammer, Tobias Bergmann.

Zur Berechnung: Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöfer schätzt den Wertverlust pro Diesel-PKW auf 3.500 Euro. In den letzten drei Jahren gab es in Hamburg schätzungsweise 78.000 neu zugelassene gewerbliche Diesel-Pkw. Diese drei Jahre entsprechen dem durchschnittlichen Abschreibungszeitraum. Daraus ergibt sich ein wirtschaftlicher Gesamtschaden von 273 Millionen Euro. Noch nicht berücksichtigt ist beispielsweise, dass ein hoher Anteil der Diesel-Pkw Leasing- oder Mietfahrzeuge sind, wodurch der Schaden auch außerhalb Hamburgs entstehen könnte. Hier muss genau überprüft werden, wer der Geschädigte ist. Auch die Zahl der Diesel-Nutzfahrzeuge ist noch nicht einbezogen.