Hamburg (jj/lr) Eines der Highlights der sechsten B2B NORD war der spannende WirtschaftsDialog Finanzen. Martin Deertz, Vorstandsmitglied der Sparkasse Südholstein, Uwe Augustin, Vorstandsmitglied der Volksbank Pinneberg-Elmshorn, Holger Zervas, Leiter Firmenkunden der IB.SH, und Kathrin Lemkau-Aschermann, Leiterin Mittelstand der Hamburger Sparkasse, stellten sich in der B2B Lounge den Fragen von Verleger Sven Boysen.
Die Finanzexperten standen Rede und Antwort zu den Themen Unternehmensfinanzierung und Fördermittel. Schnell wurde klar, dass der Kontrast zwischen den Banken nicht allzu groß ist. Jedoch zeigen sich die Unterschiede dann aber in Rahmen des individuellen Vorgehens des der Finanzierungspartner. Besonders die Vorgehensweise bei der Püfung einer Finanzierungsanfrage zeigt zahlreiche Übereinstimmungen. Einig waren sich Uwe Augustin, Martin Deertz und Kathrin Lemkau- Aschermann vor allem bei der Gewichtung der persönlichen Eignung des Existenzgründers. Wie Martin Deertz erläuterte steht nicht das Eigenkapital im Vordergrund einer Finanzierung. Viel mehr ist die Eignung als Unternehmer ausschlaggebend. Auch das passende Konzept zukunftsorientiert und wohl durchdacht sollte es sein steht im Fokus der Beurteilung.
Uwe Augustin ist sich sicher, dass es keinem Gründer auf Dauer hilft, seine ehrliche und professionelle Einschätzung für sich zu behalten. Die Finanzierungsberater sprechen deshalb offen und direkt über ihre Einschätzung und die möglichen Mängel, die ein Konzept aufweist. Um nicht in Wunschdenken zu rutschen und sich ein mögliches, aber auch leicht aufzulösendes Luftschloss zu bauen, sollten Existenzsgründer eine Basis von betriebswirtschaftlichem Wissen besitzen. Aus diesem Grund bietet unter anderem die Volksbank Pinneberg-Elmshorn Seminare für in dem an 365 Tagen im Jahr einzig und allein Existenzgründung betrieben wird.
Übrigens: Alle Banken gehen mit etwa einem Drittel der angefragten Gründungen den gemeinsamen ersten Schritt in eine Zukunft als Unternehmer.
Als starker Partner für Existenzgründer präsentierte sich auch die Investitionsbank Schleswig- Holstein im WirtschaftsDialog. Holger Zervas erklärte die Arbeit der Förderlotsen als größte Aufgabenstellung der IB.SH. Dazu zählt unter anderem der Ausgleich vorhandener Defizite in Konzepten. Aber auch die Bankvorstellung, die Präsentation der eigenen Idee und besonders der eigenen Person, stehen auf dem Lehrplan der Lotsen. Die Beratung, erklärte Zervas, wird sehr stark genutzt. Vier Förderlotsen geben im Jahr rund 2.000 Beratungen, davon etwa 1.000 mit Gründern. Neu ist das Konzept der kleinen Finazierung. Vor zwei bis drei Jahren wurde die Vergabe von Mikrokrediten bis 25.000 Euro beschlossen. Diese ermöglichen Unternehmern mit vergleichsweise kleinen Wünsche und einfacher Ideen eine direkte und schnellere Finanzierung. Die Anforderungen, nicht nur an das Konzept, sondern eben auch an den Unternehmer, wurde angepasst. Die Voraussetzungen sind dadurch einfacher geworden. Pro Jahr werden so etwas 100 Finanzierungen durch die IB.SH ermöglicht.