Tornesch (em/sh) Der Beratungsbedarf von Frauen, die nach einer Familienzeit oder längerer Krankheit den beruflichen Wiedereinstieg suchen, ist hoch. Oftmals sind es die betrieblichen Rahmenbedingungen, die es den Frauen erschweren, wieder in ihren Beruf einzusteigen.
Die Zahlen, die Stefanie Oeverdieck, Beraterin bei FRAU & BERUF, präsentiert, belegen es: über 600 Beratungen schlagen bei der Beratungsstelle für das Jahr 2015 zu Buche. Ob telefonisch, schriftlich oder aber persönlich die Beraterinnen stehen den Frauen kompetent und als Impulsgeber zur Seite.
Kernaufgabe der Beratungsstelle ist die individuelle Beratung der Frauen. Aus der Erfahrung weiß Oeverdieck „Viele der gut qualifizierten Frauen, die nach einer Familienzeit zur kostenfreien Beratung kommen, haben ein geringes Selbstwertgefühl. Dabei haben sie auch in der Familienzeit ihre Kompetenzen geschärft und weitere erlangt. Während der Beratung klären wir das konkrete Anliegen der Frau, ermitteln die Qualifikation und die persönlichen Fähigkeiten und erstellen gemeinsam ein Kompetenzprofil. Damit werden dann die nächsten möglichen Schritte besprochen.“
Aber auch, wer sich Gedanken zu einer Ausbildung in Teilzeit macht und Fragen dazu hat, kann sich an die Beraterinnen wenden. Genau so Frauen, die von einer Arbeitslosigkeit bedroht sind, Frauen in Elternzeit, Migrantinnen oder Frauen in schwierigen Beschäftigungsverhältnissen. Die etwa einstündigen, vertraulichen Beratungen werden sowohl bei der Beratungsstelle in Tornesch als auch zusätzlich in zehn Kommunen des Kreises in den Rathäusern und anderen Institutionen angeboten. Eine telefonische Terminvereinbarung ist auf jeden Fall erforderlich.
„Die Rat suchenden Frauen brauchen eine von Institutionen unabhängigen Anlaufpunkt für ihre Fragen und Anliegen. Umso erfreulicher ist, dass auch im Kreis Pinneberg die Beratungsstelle FRAU & BERUF für die aktuelle ESF-Förderperiode 2014 bis 2020 gesichert werden konnte“ resümiert Raudies. Rossmann ergänzt am Ende des Gespräches. „Die Frauen sind gut qualifiziert und dürfen sich nicht klein machen. Hier ist die Beratungsstelle Mutmacher für berufliche Kompetenzen.“
Das Vorhaben Frau und Beruf wird aus dem Landesprogramm Arbeit mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Landesprogramm Arbeit ist das Arbeitsprogramm der Landesregierung für die Jahre 2014-2020. Schwerpunkte sind die Sicherung und Gewinnung von Fachkräften, die Unterstützung bei der Integration von Menschen, die es besonders schwer haben, in den ersten Arbeitsmarkt zu kommen und die Förderung des Potentials junger Menschen. Das Landesprogramm Arbeit hat ein Volumen von etwa 240 Millionen Euro, davon stammen knapp 89 Millionen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Mehr Informationen im Internet: www.eu-sh.schleswig-holstein.de. www.wep.de
Foto: Trafen sich zum Gespräch: Dr. Ernst Dieter Rossmann (MdB) und Beate Raudies (MdL, 2.v.r.) und die Beraterinnen von FRAU & BERUF, Stefanie Oeverdieck (2.v.l.) und Brigitte Pisall