Barmstedt (em) „Tschüss Monopol“, mit diesem Slogan haben die Barmstedter Stadtwerke 2006 den Wettbewerb auf dem Erdgasmarkt gestartet. Dass einer der kleinsten Energieversorger in Norddeutschland diesen Schritt als erstes ging, wurde von den wechselwilligen Kunden tausendfach honoriert. Mit günstigen Konditionen, einem pfiffigen Marketingkonzept und dem Charme des aufmüpfigen Davids konnten die Barmstedter mittlerweile 20.000 neue Kunden gewinnen.
„Wir haben die Chancen des liberalisierten Energiemarktes genutzt und konnten damit sowohl für die Kunden als auch für die Stadtwerke Vorteile erzielen“, so Werkleiter Fred Freyermuth. Nicht nur der Energiehandel an sich, sondern auch die damit verbundene Logistik in der Energiebeschaffung und die Abwicklung der Wechselprozesse haben sich als neues Geschäftsfeld entwickelt: Fünf Versorgungsunternehmen nutzen das Know-how der Barmstedter und die dort aufgebauten komplexen EDVSysteme. Zusätzliche Deckungsbeiträge werden in den Aufbau des zukunftsträchtigen Breitbandnetzes investiert. Ca. 6 Mio. Euro wird der Aufbau des Glasfasernetzes in Barmstedt kosten und in 2014 abgeschlossen sein. Dann werden 3.500 Häuser mit 5.500 Wohneinheiten über das schnelle Datennetz inklusive Radio und Fernsehen verfügen können. Auch hierbei gehen die Stadtwerke Barmstedt eigene Wege: Jedes Haus wird im Zuge der Bauarbeiten angeschlossen, unabhängig davon, ob ein Vertrag für Telefon, Internet oder TV abgeschlossen wurde. „Ein Breitbandanschluss wird in wenigen Jahren so wichtig sein wie ein Wasseranschluss“, ist sich der Werkleiter sicher. Die Barmstedter betrachten den Aufbau des Netzes als Daseinsvorsorge und sehen deshalb die Stadtwerke als natürlichen Investor an, der damit die Zukunftssicherheit der Stadt gewährleistet. Eine Vielzahl von Gemeinden und Städten aus dem Barmstedter Umfeld haben Interesse an einem Anschluss an das Glasfasernetz angemeldet. Insofern wird der Ausbau des Netzes über das Jahr 2014 hinausgehen. Die erfolgreiche Renaissance kommunaler Betriebe ist in Barmstedt mit initiiert worden.