Hamburg (sh/fg) Fachkräfte zu finden und dauerhaft im Unternehmen zu halten, gehört zu den größten Herausforderungen in der heutigen Zeit. Denn ohne gute Mitarbeiter gibt es auch keine guten Unternehmensergebnisse.

Im WirtschaftsDialog Gewerbeimmobilien auf der zehnten B2B NORD beleuchtete Moderator Keno Kramer, Unternehmenssprecher der EGNO gemeinsam mit seinen Gästen, Gabriele David vom Berufungsfinder, Sascha Hardtke von der DVAG Vermögensberatung und Steffen Brümmer von der emutec GmbH, wie man Fachkräfte findet und dauerhaft im Unternehmen halten kann.

Eine neue Generation ist herangewachsen, die ganz andere Anforderungen an den Arbeitsmarkt stellt als die vorangegangenen Jahrgänge. Die sogenannten Millennials. Wichtiger als Status und Prestige sei bei ihnen die Freude an der Arbeit. Mehr Freiräume und die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung stehen bei ihnen im Vordergrund. Darauf müssen sich natürlich auch der Arbeitsmarkt und die Arbeitgeber einstellen, wenn sie weiterhin Fachkräfte hervorbringen wollen. Gabriele David ist der Überzeugung, dass man mit Fördermaßnahmen und Weiterbildungen hier aufs richtige Pferd setzt. „Diese Generation will sich ständig weiterentwickeln und ihr Talent ausleben.“ so Gabriele David.

„Mitarbeiter brauchen eine gute Grundausbildung. Nicht nur im Studium, auch im Berufsleben muss es damit weitergehen. Daher versuchen wir herauszufinden, in welchem Fachbereich sie sich am wohlsten fühlen“, so Steffen Brümmer. Auf diese Weise könnte man Experten erzeugen und fördere gleichzeitig die Interessen. Das ist ein sehr großer Motivator. So ist eine eigenständige, aber auch durchs Unternehmen teilgeförderte Entwicklung möglich. Neben der fachlichen Ausbildung sind die Entwicklung der Soft Skills und die Unterstützung der Netzwerkbildung im Unternehmen wichtig.

Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern ist es wichtig, sich den Menschen genau anzuschauen und zu erkennen, was die Stärken sind und auch was die Motivation ist. Es geht nicht darum, was ein Unternehmen will, sondern was die Bewerber wollen. Dabei findet Sascha Hardkte eine Fokussierung auf die Stärken wichtiger und schenkt Schwächen weniger Beachtung. Für ihn ist es wichtig, dass die nächste Generation die Möglichkeit hat zu wachsen.

Steffen Brümmer brachte den Aspekt der Alumni Netzwerke für die Generierung neuer Mitarbeiter ins Gespräch. „Es ist wichtig über Social Media Kanäle wie z.B. XING den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern, die man z.B. aus Praktika oder Bachelorarbeiten kennt, zu halten. Bei Großkonzernen wie z.B. Siemens funktioniert dies schon sehr gut. Hier haben 3 von 100 neuen Mitarbeitern schon einmal bei Siemens gearbeitet.“

Abschließend fragte Moderator Keno Kramer seine Gäste was sie sich in fünf Jahren von den Arbeitgebern wünschen würden. Für Gabriele David ist es wichtig, dass man sich als Arbeitgeber für neue Mitarbeiter interessant macht und kommuniziert, dass man Wert auf Können, Fähigkeiten und Talente legt. „Die aktuelle Belegschaft sollte einfach mal gefragt werden, was sie sich eigentlich wünscht. Was braucht ihr, um besser zu werden? Das kostet oft nicht einmal viel Geld, die Arbeitgeber müssten sich einfach nur ab und zu die Zeit nehmen.“

Eine aktive Öffentlichkeitsarbeit steht für Steffen Brümmer im Mittelpunkt. Zudem findet er es wichtig, interne und externe Netzwerke zu pflegen und auszubauen. Denn Netzwerke sind heutzutage unglaublich wichtig.

Sasche Hardtke findet es essentiell, seiner Verpflichtung als Arbeitgeber nachzugehen, und Zeit in die Ausbildung neuer Fachkräfte zu investieren. Die Verantwortung liegt bei den Unternehmern, wenn ihre Firmen in Zukunft noch Bestand haben sollen.

Foto: Von links: Moderator Keno Kramer, Gabriele David (Berufungsfinder), Sascha Hardtke (DVAG Vermögensberatung) und Steffen Brümmer (emutec GmbH) diskutieren zum Thema „Fachkräfte finden & binden“.