Köln (em/fg) Der Top-Speaker und Gesundheitsphilosoph Marcus Lauk ist Hochschuldozent, Autor und Gutachter mit Schwerpunkt auf den Gesundheitssektor. Sein Credo: Wirtschaftlich gesunde Unternehmen gibt es langfristig nur mit einem gesunden Führungsstil. So zeigt die Forschung immer wieder, dass Führungskräfte eine zentrale Rolle bei der Förderung der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter einnehmen. Gleichzeitig sind sie nur dann wirkungsvolle Vorbilder für ihre Mitarbeiter, wenn sie selbst auch gesund sind. Wie man diese Herausforderung in der Praxis meistert und was man dabei von den gesündesten Menschen der Welt lernen kann, weiß er aus eigener Erfahrung zu berichten.
Die Fakten sprechen für sich
Die psychische Gesundheit von Mitarbeitern kann sich maßgeblich auf den langfristigen Unternehmenserfolg auswirken. Sie beeinflusst nicht nur das Engagement der Mitarbeiter (+ 19 %) sondern auch die Unternehmensleistung messbar (+ 15 %). Sie nimmt positiven Einfluss auf Kündigungsabsicht (- 75%), Wohlbefinden (+ 30 %), destruktives Engagement (- 63 %) sowie die Resignation der Mitarbeiter (- 52 %). Wie beispielsweise die Top Trend Studie „Gesunde Führung Wie Unternehmen eine gesunde Performancekultur entwickeln“ zeigt, ist ein „gesunder Führungsstil“ jedoch nur in 2 % der Unternehmen wirklich ausgeprägt. Dabei haben die Mitarbeiter in Betrieben, in denen die Geschäftsführung auf ihre eigene Gesundheit achtet, um 8 % bessere Werte im Bereich ihrer psychischen Gesundheit. Gesundes Führen trägt also im wahrsten Sinne des Wortes Früchte auf allen Ebenen.
Vier Eckpfeiler für den Erfolg
Wer sein Fundament auf Ernährung, Bewegung, Psyche und Umfeld als Eckpfeiler einer gesunden Führung aufbaut, stellt nicht nur die Weichen für die eigene Gesundheit und Belastbarkeit, sondern schafft auch eine Grundlage für mehr Gesundheit im ganzen Unternehmen. So ist es nicht nur wichtig, was und wie viel man isst. Auch Pausen vom Essen können hilfreich sein. Was den Faktor Bewegung anbelangt, ist ein Kalorienverbrauch an der frischen Luft von mindestens 2.000 bis 3.000 Kalorien pro Woche optimal. Arbeiten mit Sinn und ohne Burnout, dabei auch Power-Naps und Sabbat-Tage einflechten. Und schließlich soziale Netze vor allem offline stricken und sich mit anderen im echten Leben verbinden.
Praktische Hilfsmittel für den Alltag
Diese Erkenntnisse lassen sich in drei praktischen Werkzeugen zusammenfassen: einer Gesundheits-Karte, einem Langlebigkeits- Kompass und einem Ernährungs-Rad. Mit ihrer Hilfe kann jeder selbst herausfinden, wo Handlungsbedarf besteht und in welchem Bereich des Lebens man etwas ändern möchte und ändern kann. Dabei geht es nicht darum, perfekt zu sein. Wer lange gesund leben will, sollte im wahrsten Sinne des Wortes mehr Schritte in Richtung „gesund“ als in Richtung „ungesund“ machen.
Rosen statt Unkraut
Wir fokussieren uns viel zu sehr auf unsere Probleme. Über diesem „Unkraut“ vergessen wir oft die Rosen, all das Schöne, das uns täglich begegnet. Dabei gehört beides zu unserem Leben, gibt ihm erst die richtige Würze. Akzeptieren wir das Unkraut und befassen wir uns damit, wie die Rosen besser gedeihen. Dann bekommen wir einen anderen Zugang zu unserem Leben. Auch wir sollten die uns gegebene Zeit so intensiv wie möglich auskosten. Der Medizin-Nobelpreisträger Alexis Carrel hat einmal gesagt: „Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.“ Das klingt, als ob man nur das eine oder das andere haben kann. „Erst die Verbindung von beidem führt zu einem gelungenen Leben“, meint Lauk.
Steinalt und kerngesund
Marcus Lauk hat die 100-Jährigen dieser Welt besucht, ihre Lebensweise studiert und ihre Lebensweise und Ernährung unter die Lupe genommen. Auf der Insel Okinawa lernte Marcus Lauk bspw. „Ikigai“ kennen, die dortige Interpretation vom Sinn des Lebens. Im Wortschatz der japanischen Inselbewohner kommt das Wort „Ruhestand“ nicht vor. Auch Ältere sind dort weiter aktiver und wichtiger Teil der Gesellschaft. Ein Drittel der Über-100-Jährigen auf Okinawa steckt noch im Arbeitsleben.
Marcus Lauk weiß übrigens genau, wovon er spricht und schreibt. Er ist nicht nur Ernährungswissenschaftler und studierter Gesundheitsmanager. Vielmehr hat er am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn man ungesund lebt.
Mit 27 Jahren durchbrach der damalige Manager das Hamsterrad aus Bewegungsmangel und starkem Übergewicht. Er beschloss, sich von nun an, privat wie professionell mit gesunden Lebensweisen zu beschäftigen. Mit Erfolg, wie zahlreiche Rundfunk- & TV-Auftritte aber auch seine gelebte Begeisterung für einen gesunden und gleichzeitig genussvollen Lebensstil zeigen.